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Kolumne des Wedakini


Wöchentliche Kolumne unseres regionalen Wetterexperten Christian König


Wetterkolumne Bild

Kolumne 73 - 31.08.2012

Vom Wetter-Grundgesetz und dem "Paragraphen Vb"...!




Die Würde des Menschen ist unantastbar! So heißt es im Grundgesetz; ob dies nun im realen Leben so funktioniert und eingehalten wird - oder nicht. Und ob Sie`s glauben oder nicht, bei den Wetterlagen gibt es auch sowas ähnliches wie ein Grundgesetz! Nein, nicht der Hundertjährige Kalender, auch nicht die manchmal hanebüchene Vorstellung von so manchem Moderator.



Es gab vor bald 100 Jahren tatsächlich jemanden, der sich intensive Gedanken gemacht hatte, welche Zugstraßen die Tiefs so im Laufe der Zeit über Europa einnehmen. Ein gewisser Wilhelm Jacob van Bebber (klingt schwer holländisch, war er aber nicht, sondern vom Rhein) zermarterte sein Gehirn mit wenigen technischen Mitteln und untersuchte gegen Ende des 19. Jahrhunderts als gestandener Meteorologie das Eigenleben der Tiefs. Er wollte wissen, ob diese Dinger bevorzugt bestimmte Zugstraßen nähmen.



Sein Ergebnis war, dass es fünf, mit römischen Ziffern bezeichnete Hauptstrecken gab, die teilweise noch mit Kleinbuchstaben untergliedert wurden. Doch dieses starre System der Unterteilung konnte der Wirklichkeit bei späteren Untersuchungen nicht stand halten. übrig blieb quasi als einzig gesetzmäßiger "Wetterparagraph" die Zugstraße Vb! Jetzt wüssten Sie wohl gerne, welche das war - oder besser noch immer ist...?!



Kein Problem: Man betrachte das buchstäblich "einmalige Regen-Ereignis" vom Donnerstag 30.08. auf Freitag 31.08. - da regnete es oft nur einmal, und zwar durchgehend! Warum? Weil sich nach der Regenfront aus Westen jenseits der Alpen ein eigenes Tief bei Genua (na, dämmert`s Ihnen?!) eindrehte und volle Breitseite über die Alpen nach Nordosten kroch!



Dieses kleine aber feine und überflutungsträchtige Teil brachte regional nicht nur das Kunststück fertig, so viel an Regen zu liefern wie zuvor vielerorts den ganzen August hindurch nicht. Es verpasste dem Hochgebirge auch mal eben einen krassen Wintereinbruch mit rund einem halben Meter Neuschnee auf der Zugspitze und inneralpin teilweise Schneeregen bis 1400 Meter runter (siehe Zillertal!).



Eigentlich nichts Ungewöhnliches, Ende August; aber doch irgendwie immer heftig, wenn einem auf diese derbe Art und Weise klar gemacht wird: ab jetzt wird`s Herbst - basta...! Und da können sich die lauwarmen Badeseen mit so genanntem Seerauch (Wasser viel wärmer als die Luft, was zum Verdampfen führt) noch so dagegen wehren wollen.



Und damit haben wir einen unverrückbaren "Wetter-Paragraphen Vb"! Wenn DER zuschlägt, bleibt kein Auge trocken. Das ist doch mal was Verlässliches beim Wetter, oder...?!



Naja - trotzdem a guade Zeit derweil wünscht Ihnen,



Ihr Wadakini




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