Logo print
Lieber Leser,
unsere Seite finanziert sich durch Werbeeinnahmen und die deshalb angezeigten Werbebanner.
Helfen Sie uns, indem Sie Ihren Werbeblocker ausschalten.
Werbung

Das Informationsportal für Stadt und Landkreis Freising

Werbung

Kolumne des Wedakini


Wöchentliche Kolumne unseres regionalen Wetterexperten Christian König


Wetterkolumne Bild

Kolumne 34 - 12.11.2011

Herbstzeit ist Suppenzeit - vom Sozialismus des Wetters...!




Nicht dass ich jemandem an den Karren fahren oder gar vermeintliche Einblicke in meine politische Gesinnung geben wollte - aber fällt Ihnen nicht auch dieser Tage und Wochen auf, dass wir von einer Art Zwei-Klassen-Wetter regiert werden...?! Jetzt müssen wir uns schon mit der globalen Ernüchterung abfinden, dass 1% in etwa soviel besitzt wie die restlichen 99 %; oder dass in Vorstandsetagen viiiiiiel mehr Männer am Hebel sitzen als Frauen - und diese obendrein für denselben (manchmal sogar besser gemachten) Job zweistellige Prozentzahlen weniger verdienen...?!



Nun macht auch noch das Wetter regionale Unterschiede. Von wegen unter der Sonne sind alle gleich! Klar, wenn man den Dauerhochnebel weg denkt, dann treffen uns tatsächlich tagsüber allesamt so genannte Sonnenstrahlen, und zwar in Form von diffusem Licht. Aber dann geht`s ans Eingemacht: Da sitzen zum einen viele in den klassischen Moos- und Flusssenken tagelang im klamm-feuchten Einheitsgrau, auch Nebelsuppe genannt. Und zur gleichen Zeit hocken in aller Gemütlichkeit gewisse Menschen auf der Sonnenterrasse mit glasklarem Blick aufs Alpenpanorama; und das bei mittags gefühlten 25 Grad! Wie bitteschön passt das mit dem Gleichheitsgrundsatz, anno dazumal schon im Nachkriegs-Grundgesetz verankert zusammen...??? Ich meine, überhaupt nicht.



Und dennoch wiederholt sich dieses unfaire Trauerspiel von Jahr zu Jahr um diese Zeit. Nichts hat da der viel beschworene Klimawandel ausrichten können. Das wäre doch mal eine positive Meldung wert, zum Beispiel so: "Neueste Ergebnisse aus der Klimaforschung: Ab diesem Jahrzehnt führt die globale Erwärmung in den Niederungen zu deutlich weniger Nebelbildung!" Denkste...



Es bleibt weiterhin bei dieser so genannten "Inversion" - zu Deutsch: das Unterste zu oberst - oder: anstatt, dass es unten schön mild ist, wabert hier der feucht-kalte und schwere Luft-Sirup. Derweil schwebt über dem gleißenden Nebelmeer gleichsam federleicht die knochentrockene und laue Luft um die Berge. Selbst auf der Zugspitze war`s zuletzt milder als an der Donau! Und im Schnitt auf den Bergen in diesem Monat teilweise 7 - in Worten: SIEBEN - Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Laut mancher Klimaforscher also in etwa die Wettervision für Ende dieses Jahrhunderts im schlimmsten Falle, bei weiterhin massivem, weltweitem CO2-Gepuste in die Erdatmosphäre...



Tja, da verschlägt`s sogar mir den feuchten Atem. Was hilft es einem ausgebufften alten Wetterhasen, sich dieses Phänomen zwar erklären zu können, aber 1. nichts daran ändern zu können und daher 2. genauso gefrustet wie jeder andere Wetterlaie mitten in dieser elenden Nebelsuppe sitzen zu müssen. Nun ja, wir sitzen halt alle im gleichen Boot - oder auch nicht. Die Zeiten des Gleichmacher-Sozialismus sind ja in deutschen Landen gottlob vorbei. Doch irgendwie habe ich das dumpfe Gefühl, dass neben herbstlicher Kürbis, Sellerie, Kartoffel-suppe nun auch noch die Nebel-Suppe dazu kam. Einziger Trost: auslöffeln müssen wir die alle - ob steinreich oder bettelarm...



A guade Zeit derweil...!



Ihr Wedakini ;-)




Der Wedakini freut sich immer über Anmerkungen, Anregungen, Kritik oder einfach nur eine nette Mail: wedakini@FS-live.de.



Bisherige Wetterkolumnen



mehr Wetterkolumnen anzeigen

Kooperationen


ED-live.de FM-live.de