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Kolumne des Wedakini


Wöchentliche Kolumne unseres regionalen Wetterexperten Christian König


Wetterkolumne Bild

Kolumne 274 - 15.08.2015

Schon wieder Geschichte - die größte Hitzephase seit 2003 liegt hinter uns...!




Es ist vollbracht - die umfangreichste Hitzeperiode mit extremer Trockenheit und gleich zweimal Einstellung eines neuen Allzeit-Temperaturrekordes in Deutschland (Kitzingen mit 40,3 Grad!) liegt hinter uns. Dazu gibt es natürlich allerlei nachzutragen, zu analysieren und im Lichte des fortschreitenden Klimawandels auch in Mainfranken einzuwerten.
Punkt Nummer eins: Anhand der Referenzstation Würzburg wurden mit Julibeginn (insgesamt 45 Tage) sage und schreibe 23 so genannte Tropentage mit Tmax bei mindestens 30 Grad gezählt! Obendrauf gesattelt wurden davon 4 Wüstentage, also mit einer Höchsttemperatur von mindestens 35 Grad, registriert. Im legendären Jahrhundert-Sommer 2003 gab es 2 in der ersten Augustdekade. Ansonsten kamen damals nur 20 Tropentage zusammen.
Bei Trockenheit/Dürre mit Landschaftsversteppung, extrem niedrigen Pegelständen, regionaler Wasserknappheit und hoher Waldbrandstufe (4) schenkten sich die beiden Jahrgänge in und um Mainfranken herzlich wenig. Vergleicht man die Temperaturabweichung vom langjährigen Mittel des diesjährigen Augusts bis zum 14. mit den Werten des Augusts 2003, sind die Verläufe nahezu identisch (Plus von teils über 6 Grad!): beide Male erfolgte ein herber Absturz zu kühlerer Witterung genau zur Monatsmitte am 15.!
Die Auswirkungen der Trockenheit bzw. teils sogar Dürre auf Natur und Wasserhaushalt in den beiden Sommerjahrgängen müssen den Vorlauf im Frühjahr mit berücksichtigen! Und hier zeigen sich doch eklatante Unterscheide: 2003 begannen Wärmeüberschuss und Niederschlagsdefizit bereits im April mit zahlreichen heißen Tagen im Mai und Juni. Diesmal, also im Verlauf von 2015 gab es dagegen ausgedehnte kühle und teils regenreiche Witterungsabschnitte im Vorfeld. Davon haben wir letztlich trotz der wochenlang hohen bis extremen Verdunstungsraten glücklicher Weise profitiert.
Mit Blick auf die Frage, ob das jetzt bereits typische Symptome des fortschreitenden Klimawandels sind, lässt sich zweierlei sagen:
1. Damals, also 2003 hat außer in Klimaforscher-Kreisen in der Öffentlichkeit und in den Medien kaum jemand den Klimawandel deutlicher thematisiert, obwohl er längst im Gange war!
2. Nach ersten Einschätzungen dürfte nicht die Anzahl, sondern das Ausmaß von derlei tageweise extremen Hitzewellen mit dem Klimawandel in konkretem Zusammenhang stehen. Hitze und Trockenheit bzw. Dürre gab es in unseren Breitengraden schon immer - mal mehr, mal weniger. Die erreichten absoluten Spitzenwerte, wie serienweise 37 bis 40 Grad in zahlreichen Städten Mitteleuropas, sollten jedoch nachdenklich stimmen und das Mega-Thema Klimawandel dieses Jahrhunderts neben all den anderen Krisen keinesfalls unter den Tisch kehren...
In diesem nachdenklichen Sinne, a guade Zeit,
Ihr & Euer Wedakini




Der Wedakini freut sich immer über Anmerkungen, Anregungen, Kritik oder einfach nur eine nette Mail: wedakini@FS-live.de.



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