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Kolumne des Wedakini


Wöchentliche Kolumne unseres regionalen Wetterexperten Christian König


Wetterkolumne Bild

Kolumne 175 - 01.08.2014

Nix Genaues weiß man nicht - eindeutig zweideutiger Sommer...




Morgen wird`s schön - wenn`s ned regnet! Diesen oberschlauen Spruch durfte ich mir kürzlich mit höhnischem Gelächter von meinem oberfränkischen Schwiegervater mal wieder reinziehen. Ja, diese Wetterfrösche, gell?! Da reden sie dauern von Unwetterwarnung, und dann kommt nix. Am nächsten Tag hört und liest man nix von Unwettergefahren, und was passiert: es regnet wie Sau - Herrschaftszeiten...!

Meine Oma hatte schon immer zweierlei Sprüche parat gehabt: 1. Was sagt er denn?! (Anm.: ER ist der da drin im Radio - also irgendeiner, der spricht, egal was und wann). 2. Da Radio liagt...! Zu deutsch: Der Radio lügt! Wobei hier spannend ist, wie eine technische Empfangsmaschinerie derart personalisiert werden kann, dass man im Falle hochgradigen Frust- und Aggressionspotenzials befürchten muss, dass jenes Gerät a mordstrum Schnelln (eine heftige Ohrfeige) einfängt...!

Kurzum, dieser Sommer ist eigentlich gar nicht so schlecht - im Gegenteil. Er hat für jeden was parat: Für Sonnenanbeter, Wasserratten, Rennradler, Hobbygärtner und vor allem oberdeutsche Dauergrantler - denn die finden immer ein Haar in der Wettersuppe. Vor allem diese elende Schwüle. Klar, die macht natürlich ganz vielen zu schaffen; vor allem jenen, die schwer körperlich arbeiten müssen, Herz-Kreislauf-Probleme haben oder schlichtweg alters- oder krankheitsbedingt schwächlich sind.

Die Einstiegsaussage siehe oben war aber: eindeutig zweideutig - nicht zwielichtig! Das klingt blöd, ist es aber auch - rein prognosetechnisch. Denn so ein barometrischer Sumpf, wie das im Fachchinesisch heißt, kostet einen Wetterfrosch wie mich die aller-, aller-, allerletzten Haare...!
Warum? Weil beim Wetterbericht, der sich ja durch eine Vorhersage und nicht durch das Beschreiben, wie es gerade vor der Haustür IST (das sieht ja auch jeder selber) auszeichnet, die Zukunft eine wesentliche, um nicht zu sagen: entscheidende Rolle spielt. Wie es gestern war, wäre genauso albern. Oder nur dann sinnvoll, wenn es um Aufarbeitung von außergewöhnlichem Geschehen geht bzw. ob das normal sei oder wieder so käme etc.

Also: das Problem bei Prognosen ist, dass sie eben in der Zukunft liegen und es daher immer eine Art Restrisiko gibt, dass es doch noch anders kommt, als vorhergesagt. Und in diesem dauerlaunisch-unberechenbaren Aprilsommer wird eine derartige Aussage aus ihrem ironischen Zusammenhang gerissen und gewinnt eine ungeheuer ernsthafte Penetranz. Soll heißen: die ungewollte Fehlerquote bei Vorhersagen gestern für heute oder gar morgen liegt weit über dem sonst üblichen Prozentsatz - trotz aller Computer-, Internet- und App-Angebote in dieser high-Tech-Welt!

Ich bitte Sie daher inständig um etwas gnädiges Mitgefühl in diesen Tagen und Wochen, wenn es mal wieder anders kommt als gesagt und/oder gedacht. Irgendwann hat sich diese Großwetterlage auch wieder ausgesponnen - spätestens im Herbst. Dann reden wir über Altweibersommer und goldenen Oktober, OK?!

In diesem Sinne, a guade Zeit!

Ihr Wedakini





Der Wedakini freut sich immer über Anmerkungen, Anregungen, Kritik oder einfach nur eine nette Mail: wedakini@FS-live.de.



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