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Kolumne des Wedakini


Wöchentliche Kolumne unseres regionalen Wetterexperten Christian König


Wetterkolumne Bild

Kolumne 53 - 24.03.2012

Seltsame Zeiten - fast ohne Wetter...!




Mal eine Frage: wie definieren eigentlich Sie "Wetter"...?!



Ich nehme mal an, da ist so gut wie alles drin - von Sonne pur und Windstille bis hin zu Schneesturm, Aprilmix oder Nebelgrau, stimmt`s?!



Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Denn per Definition ist Wetter im Grunde nur etwas Aktives, also zum Beispiel Wind und Wolken oder Regenfälle, Schnee bzw. Nebel. Aber wenn es quasi völlig ruhig zugeht, so wie in diesen Tagen häufiger, dann haben wir eigentlich gar kein Wetter.



Nehmen wir mal den aktuellen Fall: da ist das fette Dauerhoch HARRY; es eiert - mal stärker und mal schwächer - irgendwo über dem zentralen Europa. Als hätte es seinen Anker genau über Deutschland versenkt. So wirklich intensivere atmosphärische Prozesse finden da meist nur weit weg von uns statt.



Ausnahme ist da allenfalls ein so genanntes "Höhen-Tief" - also ein am Boden auf dem Barometer nicht erkennbares Tief, das aber in höheren Luftschichten (so um die 5000 Meter Höhe) angefüllt mit feucht-kalter Luft wie ein Mini-Wolkenkreisel tagsüber Schauer und Gewitter produziert. Es trullert schwer voraus berechenbar zum Beispiel über Süddeutschland und den Alpen und nervt bei der Freizeitplanung durch lokal nasse überraschungen!



Ansonsten tut sich so gut wie nichts - ein paar niedliche Quellwolken, vor allem über den Bergen, wo sie die Segelflieger und Paraglider als untrügliches Zeichen für Thermik (Aufwinde) fixieren. Und vielleicht mal über Mittag etwas flotterer Wind - ob aus West oder Ost, ist im Grunde egal.



Sonnenschein - und das ist das Skurrile bei der Sache - ist an und für sich kein Wetter! Denn den gibt`s ja durch die Sonne seit jeher. Wetter ist es Jahrmillionen später nach Entstehen einer echten Lufthülle auf unserem Planeten möglich geworden. Ebenso kurios: wir Menschen wollen ja fast immer genau dieses so genannte "schöne" Wetter" - was, wie gesagt gar kein echtes Wetter ist. Ganz schönes Dilemma, oder...?!



Und zu guter letzt noch dies: wenn es jetzt um den Klimawandel bzw. die globale Erwärmung geht, dann findet dies ausgerechnet dort am stärksten statt, wo, wie oben beschrieben, gar kein Wetter herrscht; also häufig "nur" die Sonne scheint. Mit dem Problem, ob das dann überhaupt Klima werden kann über lange Sicht, oder demzufolge kein Klimawandel ohne echtes Wetter stattfinden kann, lasse ich Sie jetzt schlichtweg alleine...



In diesem Sinne, a sonnig Frühlingszeit derweil...! ;-)



Ihr Wedakini




Der Wedakini freut sich immer über Anmerkungen, Anregungen, Kritik oder einfach nur eine nette Mail: wedakini@FS-live.de.



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