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Kolumne des Wedakini


Wöchentliche Kolumne unseres regionalen Wetterexperten Christian König


Wetterkolumne Bild

Kolumne 56 - 15.04.2012

Stellen Sie sich vor: es ist April - und keiner will ihn...!




Es ist schon nicht ganz einfach mit der Spezies Mensch - oder soll ich besser sagen: dem Homo Bavaricus?! Da ist es jeden Tag mehrere Minuten länger hell, das Grün platzt überall aus den Nähten, und wenn die Sonne scheint, kriegt man mittags gleich so richtig gute Gesichtsfarbe!



Aber nein! Es sind ja Osterferien, und dann auch noch Wochenende. Und wir haben Mitte April; ja, da müsste es doch längst... Tja - meine Frage lautet da: was den bitteschön müsste es da längst...???!



Klar - wenn man natürlich die Aprils 2007, 2009 und 2011 als Maßstab nimmt, dann müsste es längst Sonne satt von früh bis spät bei locker 20 bis 25 Grad im Schatten haben. Nur: DAS ist alles andere als normal. Das ist Wetter verkehrt und extrem daneben - auch wenn`s vielen so passen würde, so ein vorgezogener Aprilsommer, gell...?!



Doch jetzt erinnern Sie sich aber bitte gleich auch an den zweiten Teil dieser Wetterstory: Da ging nämlich das Gejammer im eigentlichen Sommer erst so richtig los! Von wegen: schön, dass wir so ein tolles Frühjahr hatten. Stattdessen wird in einer Endlosschleife beklagt, dass der Sommer nichts taugen würde. Viel zu kalt und zu nass - von wegen globale Erwärmung (obwohl es im April gleich mal 4 Grad zu warm war!).



Die Kehrseite der Jahreszeiten-Medaille lautet also: Wenn die Großwetterlage zu früh zu sehr und lang auf schön und warm programmiert ist, dann kommt fast zu 100% die Retourkutsche in der nächsten Phase! Einzige Ausnahme: 2003; aber das war eh ein 500-jähriges Ausnahme-Ereignis...!



Und so überraschend das klingen mag: die vorläufige Zwischenbilanz der quasi ersten Aprilhälfte liest sich wie folgt: Bei Niederschlag und Sonnenstunden in etwa der Durchschnitt - nur bei den Temperaturen um ca. 1-1,5 Grad kälter als im langjährigen Mittel.



Und jetzt passiert in vielen Köpfen was ganz Spannendes: da es vom Empfinden zu kühl und ausgerechnet über Ostern sogar fast spätwinterlich war, muss es zwangsläufig auch zu bewölkt und nass gewesen sein. Und vor allem auch deshalb, weil es in der zweiten Märzhälfte ja schon so sonnig und mild war...



So wird aus einem real und physikalisch eindeutig mess- und quantifizierbaren Phänomen der Atmosphärenphysik ein je nach Gusto hin- oder her deutbares Kuddelmuddel. Und wahrscheinlich "hat er doch was ganz anderes g`sagt" - der Radio, meine ich...



In diesem Sinne, trotz allem a guade Zeit derweil...! ;-)



Ihr Wedakini




Der Wedakini freut sich immer über Anmerkungen, Anregungen, Kritik oder einfach nur eine nette Mail: wedakini@FS-live.de.



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