FS-live: Wedakini Kolumne

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Wöchentliche Kolumne unseres regionalen Wetterexperten Christian König

Kolumne 184 - 05.10.2014

Man kann nicht alles haben: warum wir derzeit oft die (Nebel-)Suppe auslöffeln müssen...

In diesen Wochen hört man häufig beim Auftreten von Hochs, dass sich Hochnebel bildet und mancherorts zu allem Überdruss auch noch hartnäckig hält. Doch das Eine hat mit dem Anderen zwar namentlich, in seinen Ursachen aber wenig zu tun:
Richtige Hochs sind Druckgebilde, bis in größeren Höhen angefüllt mit vergleichsweise wärmerer Luft als drum herum. Es handelt sich um eine Art Warmluftberg, aus dem mit dem Uhrzeigersinn Luft absinkend abfließt. Die kleine und kurzlebige Ausgabe davon sich die allseits bekannten Zwischenhochs.

Hält sich ein Hoch im Winterhalbjahr für längere Zeit an Ort und Stelle, kann sich in den tiefen Lagen und Ebenen kalte und damit dichtere (schwerere) Luft ansammeln. Durch die nächtliche Abkühlung kondensiert der Wasserdampf zu Nebel aus. Tagsüber hebt sich dieser Bodennebel häufig und bildet sich zu einer Art tiefliegenden Wolkenschicht, dem so genannten Hochnebel, um. Es markiert die sichtbare Sperrschicht zwischen der feucht-kalten und schwereren Luft unten sowie der trocken-warmen und damit leichteren Luft oben. Man spricht dann auch von einer Inversionswetterlage. Inversion deshalb, weil es sonst bei durchmischter Luft umgekehrt verläuft; also unten wärmer als oben.

Dummer Weise eignet sich bei solch einer Konstellation eine Region mit feuchter Beckenlage wie das Erdinger Moos geradezu exzellent, um tagtäglich das kurze Streichholz in Sachen Sonnenscheinsumme zu ziehen. Dafür erwischt es uns in den unwetterträchtigen schwül-warmen Sommerphasen eher selten mit verheerenden Gewittern.

Wer aber auf die Berge steigt, erlebt bei oben beschriebener Wetterlage dann den Klassiker: grandiose Fernsicht auf den Höhen in lauer Luft und einem tollen Blick auf das Hochnebel-Meer...!

So, und jetzt müssen Sie entscheiden!
In diesem Sinne, a guade (Herbst-)Zeit,
Ihr Wedakini

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