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Kolumne des Wedakini


Wöchentliche Kolumne unseres regionalen Wetterexperten Christian König


Wetterkolumne Bild

Kolumne 17 - 09.07.2011

Schwitzen ist gesund - aber warum immer zur falschen Zeit...?!




Ich war als Kind umgänglich, eher introvertiert und meist recht ausgeglichen; sagt man zumindest in eingeweihten Familienkreisen von mir. Doch es gab eine der wenigen Konstellation, wo ich auf gut bayerisch "grantig" - für alle Zugereisten: "unwirsch, unleidlich" - war. Und da langte mir meine Mutter in den Kragen am Genick und sprach: "Aha, er schwitzt...!"



Tja, und dieses wetterbedingt eingesteuerte Miss-Empfinden, gegen das ich selbst bei nahezu Bewegungslosigkeit machtlos bin, ist mir auch nach einem guten halben Jahrhundert recht guten Lebens treu bzw. lästig anhänglich geblieben. Da kann aus medizinischer Sicht schön geredet werden, wer und was will - mich nervt es, wenn mir die "Soße" runter läuft, als hätte mir jemand ein lauwarmes und noch flüssiges Ei mitten auf den eher dünn behaarten Schädel aufgeschlagen...



Früher, als man noch stundenlang auf den Wiesen kicken, dann auch noch radeln konnte (und vor allem wollte!), um schließlich in den nächstbesten See zur Erfrischung zu springen, früher also - da war`s genauso! ärgerlich nur, wenn vor lauter Schweißtropfen auf dem Tennisplatz der Gegner psychologischen Raumgewinn vernutete, in der fälschlichen Annahme, er hätte mich dermaßen zum Schwitzen gebracht, dass ich gleich stehend KO wäre. Manchmal konnte ich mein Gegenüber dann zu dessen/deren überraschung eines Besseren belehren - und gewann "trotzdem".



Was als Frage seit Jahrzehnten im Raume bleibt, ist: warum um alles in der Welt muss bei uns immer entweder den ganzen Tag der böige Nordwestwind Dauerregen bei 13 Grad vor sich her peitschen (gar nicht lange her sowas bei uns), um keine 48 Stunden mit dem nächsten lächerlichen Zwischenhoch in erdrückender Schwüle zu enden...?!



Geht`s nicht einfach mal "normal" - oder anders und viel schlimmer: Ist das etwa normal...?! Ich fürchte, nach mittlerweile rund 40 Jahren (welch Schock über bereits so viel verflossen Zeit) akribischer Wetterbeobachtung und teils fein säuberlicher Archivierung - es ist tatsächlich normal... Was also tun?!



Auswandern, laufend klagen, grantig durch die Gegend gucken, kurzfristig bei "physiologisch empfundener Temperatur" größer 30 Grad einfach blau machen...? Geht nicht - noch nicht; man steht ja schließlich mitten im Arbeitsleben. Und was denken dann die anderen? Am Ende treffe ich zufällig jemanden Bekannten mittags am See, werktags - und der verpetzt mich?! Dann kann ich nur hoffen, er macht`s vielleicht genauso und wir schließen einen Nicht-Weitersag-Pakt zum gegenseitigen Schutz der Persönlichkeitsrechte.



Auf der anderen Seite sind derlei Tage ja unterm Strich bei unseren deutschen Sommer eh gezählt. Aushalten und trotzdem genießen wäre ja auch eine Alternative.



Ich glaube, ich schwitze lieber ein paar Mal ungefragt weiter und tauche spontan in einen Badeweiher - am besten gleich die nächsten Tage! Gewisse "Wetterfrösche" orakeln ja eh laufend, dass es wechselhaft und weniger warm weitergehen soll.



Gut dass ich in cognito bin und wir unter uns sind...



In diesem Sinne: a guade Zeit derweil...!



Ihr Wedakini ;-)




Der Wedakini freut sich immer über Anmerkungen, Anregungen, Kritik oder einfach nur eine nette Mail: wedakini@FS-live.de.



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