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Kolumne des Wedakini


Wöchentliche Kolumne unseres regionalen Wetterexperten Christian König


Wetterkolumne Bild

Kolumne 287 - 03.10.2015

Zu 25 Jahre Deutsche Einheit: von Osten was Neues...?!




70 Prozent des Wetters kommt bei uns aus Westen - das ist ein fast gesamteuropäisches Gesetz. Der Rest verteilt sich auf die anderen drei Himmelsrichtungen, inklusive die Zwischenzonen sowie die zentralen Hochs oder Tiefs über Mitteleuropa.

Doch aus Anlass der 25. Wiederkehr der Vereinigung von Ost- und Westdeutschland ist es an der zeit, mal den Blickwinkel speziell auf das zu richten, was tatsächlich an Wetter aus Osten zu uns kommt; und vor allem: wie es sich je nach Jahreszeit bei uns gesamtdeutsch auswirkt?! Das ist nämlich bei weitem nicht so einheitlich oder gar einfach...!

Wenn der Ostwind weht - und das tat er ja zuletzt mehr als zum Wohlfühlen erwünscht - dann steht dies meist in Zusammenhang mit einen dicken Hoch über Skandinavien (siehe Hoch NETTI). Und weil im Osten kein Meer, sondern nur Festland/Kontinent vorherrscht, ist die Luft aus Osten in der Regel auch trocken. Außer, es driften Wolken und/oder Hochnebelteppiche westwärts. das ist aber eher im Winter oder Frühjahr mit unangenehmen Folgen der Fall.
Ungünstige Ausnahme ist, wenn wir in der Ostströmung eher auf der Tief-Seite über dem Balkan oder Mittelmeer liegen; dann kann es zu ergiebigen Regen- im Winter auch Schneefällen kommen! In den Sommermonaten wird es eher schwül-heiß mit regional unwetterartigen Gewittern, die aus einer ungewohnten Richtung - eben Osten - über uns hereinbrechen...

Ostwind wir früher zu Zeiten ohne Technologien wie Satellitenbildern und Computermodellen vor allem bei den äußerst witterungsabhängigen und damit sehr naturbeobachtungsfreudigen Bauern meist berüchtigt, wenn nicht gar gefürchtet. Er brachte Hitze- und Dürrewellen, vernichtete damit Ernteaussichten und sorgte im Frühjahr bzw. Sommer mit riesigen Regengebieten für verheerende Überschwemmungen (siehe diverse Oder- und Elbehochwasser nach 2000!).

In den Wintermonaten wurde der eisige Ostwind mit Russland und Sibirien in Verbindung gebracht. Nicht zu unrecht, denn von dort stammt die Lauft dann meist ja auch. Dem entsprechend wurden alle strengen Winter des vergangenen Jahrhunderts über weite Strecken von Ostwind dominiert. In einigen Regionen hat sich daher der Ostwind auch seine eigene zweifelhafte Berühmtheit erworben: so zum Beispiel um den Bayerischen und Oberpfälzer Wald als der "böhmische Wind"...

PS Ostwind und deutsche Einheit: nach aktuellem Stand werden wir von der zukünftigen Wetterlage her wohl in Bälde die nächste Kostprobe mit einem weiteren nordischen Hoch (namens OLDENBURGIA?) bekommen. Dies wahrscheinlich verbunden mit verbreiteteren Nachtfösten und Reif - ist dann ja auch schon fast Mitte Oktober und damit durchaus Zeit für die ersten richtigen Frühfröste der Saison...

Mit oder ohne Gänsehaut: a guade Zeit...!

Ihr & Euer Wedakini




Der Wedakini freut sich immer über Anmerkungen, Anregungen, Kritik oder einfach nur eine nette Mail: wedakini@FS-live.de.



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