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Landkreisübergreifender Austausch über präventiven Hochwasserschutz
Quelle: LRA Freising
Landkreisübergreifender Austausch über präventiven Hochwasserschutz an der Glonn am 14. Juli 2025 im Landratsamt Freising
Die Erinnerungen an das verheerende Hochwasser Anfang Juni 2024 und die durch die Fluten hervorgerufenen Schäden sind bei den vielen Betroffenen noch sehr präsent.
Insbesondere die Glonn hat in den Landkreisen Dachau und Freising gezeigt, welches Zerstörungspotenzial selbst ein kleiner Fluss im Hochwasserfall in sich tragen kann.
„Dieses Hochwasser war Folge eines Extremwetterereignisses und hatte eine völlig neue Qualität. Es brach in einer bis dahin unbekannten Geschwindigkeit und Intensität über uns herein. Auf diese neuen Herausforderungen müssen wir uns einstellen“, betont Landrat Helmut Petz.
In den Blick genommen werden soll die gesamte Glonn als Flussgebietseinheit, also auch deren Verlauf im Landkreis Dachau. Deswegen haben Landrat Petz und sein Dachauer Amtskollege Stefan Löwl die Bürgermeister der Anlieger-Gemeinden sowie Vertreter des Wasserwirtschaftsamts München zu einem ersten landkreisübergreifenden Austausch über präventiven Hochwasserschutz am 14. Juli 2025 in das Landratsamt Freising eingeladen.
„Uns beiden Landräten ist es ein zentrales Anliegen, gemeinsam mit den Fachbehörden konkrete Maßnahmen möglichst zeitnah umzusetzen, um unsere beiden Landkreise besser vor derartigen Hochwasserereignissen zu schützen.“
Bei einer landkreisinternen Vorbesprechung lud Landrat Helmut Petz die Bürgermeister aus Hohenkammer und Allershausen sowie Vertreter der Fachabteilungen aus dem Landratsamt Freising ein, ihre Erwartungen an die landkreisübergreifende Veranstaltung zu formulieren.
„Allen Beteiligten ist klar, dass das Problem nicht von heute auf morgen gelöst werden kann“, sagte Allershausens Rathauschef Martin Vaas. „Wichtig ist, dass der Startschuss fällt und wir nun nach und nach Bereiche erkennen, wo wir tätig werden können.“
Neben der Schaffung von Retentionsräumen im Oberlauf der Glonn soll es auch um kleinräumigen Hochwasserschutz gehen: Durchlässe umgestalten, Schutzwände aufstellen, Dämme errichten oder verstärken. „Wir wollen auch Planungen erarbeiten, um im Katastrophenfall gezielt Deiche öffnen und das Wasser in nicht bebaute Bereiche ableiten zu können“, sagte Landrat Petz. „Wenn das Wasser aus der Amper raus kann, dann kann auch die Glonn schneller abfließen“, ergänzte Vaas.
Einen 100-prozentigen Schutz wird man niemals erreichen können. „Wir leiden nicht an Hochwasser-Demenz, aber wir können auch nicht zaubern“, sagte Mario Berti, Bürgermeister aus Hohenkammer. Deshalb gelte es, den Hochwasserschutz gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu optimieren. „Die Bürger müssen auch selbst aktiv werden und sich um ihren Eigenschutz kümmern“, sagte Berti. Ob wasserdichte Kellerfenster, höher liegende Lichtschächte oder neue Garagentore – die Leute müssten „sich schützen, soweit es geht“.
Das Wasserwirtschaftsamt München hat das Ereignis Anfang Juni des vergangenen Jahres als „tausendjähriges Hochwasser“ eingestuft. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich solche extremen Regenfälle in Zeiten des Klimawandels häufen werden.
Das Wasserwirtschaftsamt München habe sich deshalb für unsere Initiative „sehr offen“ gezeigt und seine Unterstützung zugesagt, auch wenn nach den aktuellen gesetzlichen Vorgaben Vorsorgemaßnahmen nur für ein hundertjähriges Hochwasser zwingend erforderlich sind“, so Landrat Petz. „Das wird auch Geld kosten“<7i>, fügte er hinzu.
Gegebenenfalls könne man hierfür auch Fördergelder aus dem Sondervermögen des Bundes für Infrastruktur erhalten.