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09.08.2023 - Moosburg a.d.Isar

Auswirkungen des Gewittersturms nördlich von Moosburg am 20.06.22 auf Wald- und Forstwirtschaft

Der Gewittersturm ereignete sich am Nachmittag des 20.6.2022 und dauerte nur ca. 5 bis 10 min.


Der Hagel beschädigte großflächig Getreide, Mais und Hopfen, ca. 2.000 ha betroffen. Die Schäden waren teils so massiv, dass bis zu 100% der Ernte vernichtet wurden. Auch junge Forstkulturen erlitten Hagelschaden (Blätter, Rinde).

Das Schadensgebiet wurde bereits zuvor durch Sturm „Sabine“ im Jahr 2020 stark geschädigt; Wiederbewaldung der damaligen Schadflächen waren überwiegend abgeschlossen. Insgesamt sind in dem Gebiet vom Sturm 500 bis 700 ha betroffen.

Auf etwa 150 ha Wald sind sehr starke Schäden bis hin zu größeren Kahlflächen festzustellen. Starke Böen verursachten zumeist massiven Windbruch, viele noch stehen gebliebene Fichten wurden aber gebogen und dadurch verletzt. Diese geschwächten Fichten unterlagen hohem Risiko für Borkenkäferbefall oder auch kleineren Sturmereignissen.

Nach der bereits abgeschlossenen Aufarbeitung sind etwa 100.000 bis 130.000 fm Schadholz angefallen. Besonders stark betroffen sind eher jüngere Wälder im Alter von 30 bis 40 Jahren, aber auch Alt-bestände wurden teilweise stark geschädigt.

Vor allem die Fichte ist flächig betroffen. Laubholz und anderes Nadelholz überstanden den Sturm mit meist nur Einzelwürfen relativ gut.

Die rekordverdächtig schnelle Aufarbeitung erfolgte in der Spitze mit teils über 20 Harvestern. Waldbesitzervereinigungen und Holzunternehmer leisteten sehr gute Arbeit. Da es nur ein lokales Schadereignis war, konnte der Holzmarkt die Holzmengen schnell aufnehmen.

Sturmholz sollte immer mit Harvestern aufgearbeitet werden. Neben der Arbeitssicherheit ist dadurch vor allem eine zügige Aufarbeitung möglich, so dass ein Borkenkäferbefall vermieden werden kann.

Herausforderungen für die Waldbesitzenden in den nächsten Jahren:


Die Schadflächen werden größer werden. Die noch stehenden Wälder (gebogene, angeschobene Bäume) werden sich nach und nach durch Käfer/Sturm/Trockenheit auflösen bzw. verstärkt geerntet. Die künstlichen Anpflanzungen werden größtenteils ohne Fichte aufgebaut, da auf klimastabile Mischbaumarten gesetzt wird. Dennoch kommt es auch zu Pflanzung von Fichte wegen geringerer Verbissgefährdung. Einige Flächen werden unbearbeitet bleiben und sich per Sukzession v. a. mit Fichte wiederbewalden.

Viele Waldbesitzer sind entmutigt. Wegen der großen Schadflächen mussten sie feststellen, dass sie ihren Wald nicht mehr ohne Hilfe bewirtschaften können. Teilweise mussten mussten sie individuelle Lösungen bei der Baumartenwahl und Pflege finden.

Um die Wälder nachhaltig klimafest zu machen, ist eine dauerhafte Pflege (Nachbesserung, Kulturpflege, Durchforstung) erforderlich. Diese Aufgabe stellt die meisten Waldbesitzenden vor sehr große Herausforderungen. Auch Rückschläge (Trockenheit, Sturm, Käfer) müssen hingenommen werden.

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt mit Beratung und einem attraktiven Förderprogramm.

Quelle: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg

alle Informationen zum Thema:

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