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22.10.2023 - Freising

THW OV Freising: Leichte Übungseinlage zum Samstag oder Schienenbus neu gedacht

Luftbildaufnahme der THW-Einsatzdrohne

Ein Höhepunkt des Ausbildungsjahrs im Ortsverband ist immer im Herbst die Einsatzübung des 1. Technischen Zugs.


Für dieses Jahr hatten die Planer Ulrich Maier (Ausbildungsbeauftragter) und Michael Eder (Truppführer Bergung) ein umfangreiches und für alle Teilnehmer forderndes Programm ausgearbeitet und bei der Vorbereitung keinen Aufwand und keine Mühen gescheut. Bahnbrücke inklusive!

Der Technische Zug mit seinem Zugtrupp und den Teileinheiten Bergung, Wasserschaden/Pumpen, Brückenbau und Unbemannte Luftfahrzeuge führen jeden zweiten Donnerstag im Monat ihre fachspezifischen Ausbildungen durch während an den jeweils anderen Donnerstagen technischer Dienst ansteht. Ein wichtiger Aspekt der Ausbildung im THW Freising ist dabei der Blick über den Tellerrand der eigenen Gruppe.

Im Einsatzfall müssen ehrenamtliche Einsatzkräfte aus jeder Teileinheit in nicht vorausplanbarer Zusammenstellung in der Lage sein, die jeweilige Aufgabe sicher abzuarbeiten. Hierzu finden an einigen Samstagen im Jahr Ganztagsausbildungen statt, bei denen nicht nur zeitlich längerdauernde Ausbildungsabschnitte abgearbeitet werden, sondern vor allem auch die Zusammenarbeit zwischen den Gruppen im Fokus steht.

Das absolute Highlight des Ausbildungsjahres ist dabei regelmässig die Einsatzübung des gesamten Zugs zum Herbstbeginn. Szenario und Aufgaben sind dabei den Einsatzkräften natürlich unbekannt.

Die Planer der diesjährigen Übung, Ausbildungsbeauftragter Ulrich Maier und Truppführer Bergung Michael Eder, hatten sich für die gut 40 teilnehmenden Einsatzkräfte ein kreatives und vor allem forderndes Szenario einfallen lassen, dass für jeden Herausforderungen enthielt, aber auch jede Menge Arbeit in der Vorbereitung machte.

Grundlage der Einsatzübung war ein Unfall mit einem Schienenfahrzeug auf einer Brücke, das abzustürzen droht. Durch den Unfall wurde die Brücke stark beschädigt und war einsturzgefährdet. Insgesamt 17 Verletzte, 6 davon durch Bergedummies simuliert, die teilweise schwer eingeklemmt waren, galt es zu finden, zu befreien, u betreuen und dem Rettungsdienst zu übergeben.

Dankenswerterweise beteiligte sich die Bereitschaft des BRK Freising mit einem Rettungswagen und drei Einsatzkräften an dieser Übung, was das Szenario noch realistischer machte.

Da es ein Ziel war, die Aufgaben mit klassischen Bergungsmethoden zu bewältigen, wurden der Mobilkran, Radlader und Kettenbagger als Einsatzmittel bei der Lageeinweisung als nicht verfügbar ausgeschlossen.

Durch den ersteintreffenden Gruppenführer der Bergungsgruppe wurde zunächst ein Bereitstellungsraum für die anrückenden Kräfte definiert und die Lageerkundung durchgeführt. Basierend auf der Einsatzstellenerkundung wurden sechs Einsatzabschnitte definiert und der ebenfalls direkt an der Einsatzstelle in Betriebsbereitschaft gegangenen Zugtrupp des Technischen Zugs rief die Einheiten aus dem Bereitstellungsraum ab.

Den Einsatzkräften im ersten Einsatzabschnitt "Schienenfahrzeug droht abzustürzen" fiel die Aufgabe zu, das Schienenfahrzeug zu sichern und die darin eingeschlossenen Personen zu retten.

Parallel zu den einzuleitenden Sicherungsmaßnahmen wurde der Drohnentrupp des Ortsverbands mit seiner Einsatzdrohne in den Einsatzabschnitt beordert, da diese durch die Höhe nicht sicher erkundet werden konnte. Und tatsächlich fand die Drohne eine schwer verletzte Person, die auf dem Dach des Zugs lag.

Als erste Maßnahme wurde die angeschlagene Brücke mittels Baustützen behelfsmäßig gesichert, um den Einsatzkräften ein Eindringen in den Zug zu ermöglichen. Noch während der Versorgung der schwer verletzten Personen im Zug wurden die leicht-bzw. unverletzten Fahrgäste über Steckleitern aus dem Zug gerettet.

Eine besondere Herausforderung war das Arbeiten in Höhen und die mit sieben große Anzahl an Verletzten im Fahrzeug. Die nicht gehfähigen Verletzten mussten über einen sog. Leiterhebel auf Bodenniveau gebracht werden.

Dabei wird eine Leiter verwendet, an der eine sog. Schleifkorbtrage mit dem Verletzten angeschlagen wird. Die Leiter wird dann kontrolliert umgelegt und der Verletzte dabei waagerecht und erschütterungsfrei nach unten gebracht.

Die auf dem Dach aufgefundene Person erforderte hingegen eine deutlich komplexere Rettung. Auch hier kam eine Schleifkorbtrage zum Einsatz, die allerdings in dem Fall am Ladekran des THW-Fahrzeugs angeschlagen wurde. Eine Einsatzkraft begleitete den Verletzten beim Transport nach unten. Alle Verletzten wurden dem Rettungsdienst übergeben.

Die Einsatzkräfte des zweiten Einsatzabschnitts waren zeitgleich an einem PKW im Einsatz, der unter einen abgestürzten Gleisteil eingeklemmt war. Um ein sicheres Arbeiten zu erlauben, wurde das Gleisteil zunächst mit Spanngurten gegen Abrutschen gesichert und dann mit den 10 to. Hydraulikhebern angehoben.

Um weitere Verletzungen der eingeklemmten Personen zu verhindern und einen ausreichend großen Rettungsraum zu schaffen, musste ein ausfedern des Fahrzeugs beim Anheben der Last vermieden werden. Dies wurde mit Spanngurten erreicht, mit denen die Federung des Autos im eingefederten Zustand blockiert wurde.

Eine große Herausforderung für die Einsatzkräfte war die Höhe, auf der das Gleisteil auflag. Zur Sicherung wurden sog. Kreuzholzstapel unter dem Gleisstück aufgebaut, die eine Höhe von je rd. 1,5m erreichten.

Nach den notwendigen Sicherungsmaßnahmen konnten die Einsatzkräfte die eingeklemmten Personen mit dem hydraulischen Rettungssatz des Gerätekraftwagens befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden.

Auch im dritten Einsatzabschnitt mussten eingeklemmte Insassen aus einem Auto befreit werden. Wie im zweiten Abschnitt wurden zunächst die Betonteile durch Spanngurte gegen Nach- und Verrutschen gesichert. Ein Zugang zu den eingeklemmten Personen war nur über den Kofferraum möglich. Dieser wurde mit dem hydraulischen Rettungsgerät des Schnellbergekombis entfernt.

Über diesen Zugang kamen die Einsatzkräfte in das Fahrzeug, um die Rücksitzbank mit der Säbelsäge zu entfernen. Auch die vorderen Sitze mussten ausgebaut werden, um an die eingeklemmten Personen, die durch Dummies dargestellt wurden, zu kommen. Ein Herausziehen des Fahrzeugs hätte unweigerlich weitere Zerstörungen des Fahrzeugs zur Folge gehabt, was wiederum den Überlebensraum zu sehr reduziert hätte.

Der vierte Einsatzabschnitt war mit der Rettung von in Wassernot geratener Fahrgäste des verunfallten Zugs beauftragt. Zwei Personen waren bei dem Unfall in ein Gewässer geschleudert worden.

Die Einsatzkräfte brachten dazu das Arbeitsboot des Ortsverbands über den Ladekran des THW-LKW im Weiher auf dem Übungsgelände zu Wasser und die Bootsführer steuerten es zu den beiden Personen. Durch die Bootsbesatzung konnten diese über die öffenbare Bugklappe aufgenommen werden. An Bord wurden Erste-Hilfe-Maßnahmen durchgeführt und die Betroffenen durch weitere Einsatzkräfte nach dem Anlegen von Bord gebracht.

Das im THW stationierte, vereinseigene, Arbeitsboot kann bis zu 10 Personen oder eine Tonne Zuladung aufnehmen und ist für den Betrieb gerade in hochwasserführenden Gewässern mit seiner Trimaran-Bauform und dem starken Motor bestens geeignet. Ein Echolot hilft Hindernisse und Gegenstände unter Wasser zu erkennen.

Eine weitere Person war unter herabgestürzten Betonteilen auf der gegenüberliegenden Seite des imaginären Flusses, über den die Brücke führte, eingeklemmt. Im Rahmen der Erkundung des Umfelds der Einsatzstelle (5. Einsatzabschnitt) wurde diese durch eine weitere Drohne des Drohnentrupps lokalisiert und umgehend ein weiterer Einsatzabschnitt zur Menschenrettung etabliert. Die Einsatzkräfte mussten sich zu Fuß zur eingeklemmten Person durchschlagen und das notwendige Rettungsgerät dabei tragen.

Für den Zivilschutzfall setzt das THW nach wie vor auf möglichst mobile und per Hand transportable Ausstattung. Auch in diesem Szenario bewährten sich die mobilen Hubgeräte des Technischen Zugs mit dieser Strategie für den Einsatz abseits befahrbarer Wege. Die eingeklemmte Person konnte zügig mit dem mobilen Hydraulikheber aus ihrer Zwangslage befreit und dann mit der Verletztentransportausstattung zur Verletztensammelstelle gebracht werden.

Die Einsatzkräfte des fünften Einsatzabschnitts durchsuchten den Nahbereich der Unfallstelle nach weiteren Verletzten und wurden dabei durch weitere Drohnen aus der Luft bei der Suche unterstützt. Die Fußtrupps, die das Unterholz des Übungsgeländes durchstreiften, fanden dort mehrere Personen, die sie zur Verletztensammelstelle begleiteten.

Parallel sorgte der Besuch des örtlich zuständigen Landrats Joe Edgar Huber beim Zugtrupp des Technischen Zugs für zusätzliche Beschäftigung. Er wohnte einer Abschnittsleiterbesprechung bei und ließ sich von Zugführer Marco Eisenmann einen ausführlichen Lagevortrag geben.

Gegen 13 Uhr waren alle Aufgaben abgearbeitet und die erschöpften, aber sehr zufriedenen Einsatzkräfte konnten sich beim Mittagessen des Verpflegungstrupps des Ortsverbands wieder stärken. Bevor alle gemeinsam zum Aufräumen anpackten, wurde bei einem gemeinsamen Rundgang auf die Besonderheiten der Einsatzabschnitte eingegangen und die Einsatzkräfte berichteten von ihren gewählten Ansätzen zur Aufgabenbewältigung.

Hier konnten in objektiven Diskussionen wertvolle Informationen gewonnen und Verbesserungsvorschläge gemacht werden. Damit wurde das Ziel der Zug-Einsatzübung vollauf erreicht: Alle Einsatzaufgaben wurden erfolgreich und mit teilweise sehr kreativen Lösungsansätzen abgearbeitet, von denen alle lernen konnten.

Zugführer Marco Eisenmann zeigte sich hoch erfreut über den hohen Ausbildungsstand und die hohe Motivation, mit der alle Einsatzkräfte dieses Szenario bearbeiteten.
Überblick über das Übungsszenario "Zugunfall auf Bahnbrücke"
Luftbildaufnahme der THW-Einsatzdrohne

Zugführer blickt auf Einsatzstelle
Unterbau und Abstützung der Brücke

Rettung einer verunfallten Person über einen Leiterhebel aus Höhen
Bau eines sogenannten Kreuzholzstapels als Unterbau zur Sicherung

Personenrettung über die sogenannte "schiefe Ebene"
Rettung einer verunfallten Person über einen Leiterhebel aus Höhen

Luftbildaufnahme der THW-Einsatzdrohne
Einsatz hydraulischen Rettungsgerät an einem verunfallten Fahrzeug zur Insassenrettung

Rettung der Person aus Wassergefahr
Personenrettung aus Gewässer

Kartendarstellung der Einsatzstelle beim Zugtrupp
Live-Ansicht der Drohnenbilder

Kartendarstellung der Einsatzstelle beim Zugtrupp
Einsatzstellenverpflegung durch den Verpflegungstrupp


Quelle: THW Freising

alle Informationen zum Thema:

Katastrophenschutz




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