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02.06.2021 - Landkreis Freising

Wohlfühl-Check der Wildkatze in Deutschland

Nur wenige Menschen bekommen eine Wildkatze je in ihrem Leben zu Gesicht, sie ist einfach zu scheu. Um den Erfolg der Auswilderung der heimlichen Jägerin zu erfassen, wenden Wildbiologen der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) mit dem sogenannten Lockstockmonitoring eine gleichermaßen treffsichere wie katzenfreundliche Methode an.

Wild- und Hauskatzen lassen sich auch für Kenner äußerlich oft nur sehr schwer unterscheiden, wie Alois Zollner, Leiter des Wildtiermanagements an der LWF, betont. Nur genetische Untersuchungen gestatten eine wirkliche Sicherheit bei der Artbestimmung. Eine einfache und schonende Methode zur Gewinnung von DNA-Material des extrem scheuen Wildtiers ist die Lockstock-Methode. Dafür wird eine nicht gehobelte Holzlatte im Waldboden verankert und mit Baldriantinktur besprüht. Vom Geruch unwiderstehlich angezogen, reiben sich die Katzen an diesem Lockstock und einige Haare bleiben am rauen Holz hängen. Die Haarproben werden eingesammelt und dem Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt zur genetischen Auswertung übergeben.

Koordiniert wird das Lockstoffmonitoring der Wildkatze im größten Laubwaldgebiet Süddeutschlands, dem Spessart, durch die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF). Sie wird dabei unterstützt durch Förster des Regionalen Kartierteams Natura 2000 in Unterfranken, den Lohrer Stadtforst und den Naturpark Spessart, insbesondere bei der Betreuung der Probestellen.

Die Erfassungen in Bayern sind Teil eines bundesweiten Monitoring-Programmes. Die Wildkatze steht unter dem Schutz der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL), die alle Mitgliedstaaten verpflichtet, für einen günstigen Erhaltungszustand dieser Art zu sorgen. Ein günstiger Erhaltungszustand ist dann gegeben, wenn Populationen und Lebensraum groß genug sind, um ein langfristiges Überleben der geschützten Art sicher zu stellen.

Die Wildkatze hat in Bayern eine bewegte Historie. Anfang des 20. Jahrhunderts war die scheue Mäusejägerin in weiten Teilen Deutschlands vollständig verschwunden. Dank des Engagements verschiedenster Institutionen, Interessensgruppen und ehrenamtlicher Personen kehrt sie jedoch seit einigen Jahrzehnten wieder auf leisen Pfoten zurück: Gemeinsam mit Jäger*innen und Waldbesitzer*innen hat der Bund Naturschutz in den 1980er Jahren über 600 Wildkatzen in Bayern ausgewildert. In der Folge wurde der „Aktionsplan 1 zur Förderung der Wildkatze in Bayern“ vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) ins Leben gerufen, um den Erfolg des Auswilderungsprojekts zu beobachten und die Entwicklung dieser faszinierenden Wildtiere weiterhin zu fördern.

Die Ergebnisse des bundesweiten Monitorings werden alle sechs Jahre an die Europäische Kommission übermittelt und entsprechend veröffentlicht. Das turnusmäßige FFH-Monitoring findet in ausgewählten Projektgebieten länderübergreifend in festgelegten Jahren jeweils im Frühjahr statt. Alois Zollner schätzt die Zukunft der Wildkatze in Bayern durchaus positiv ein, betont aber auch: „Der Trend der Bestandsentwicklung der Wildkatze ist erfreulich, noch aber bleibt einiges zu tun!“ Denn im nationalen FFH-Bericht 2019 wurde der Erhaltungszustand der Wildkatze noch als verbesserungsfähig bewertet. Eine der Ursachen, wie die Experten vermuten: einige Vorkommen – gerade im Übergang von Wald zu Offenland – sind bisher noch nicht ausreichend erfasst.


zu Bild 1:
Akteure beim FFH-Wildkatzenmonitoring 2021
Von links nach rechts: Barbara Scholz (LWF Freising, Koordination) mit den Lockstock-Betreuer*innen Jörg Boshof mit Sohn und Klaus Werner (Stadtforst Lohr), Frank Bohla mit Tochter und Karl Weitzel (Regionales Kartierteam Unterfranken) und Berit Arendt (Naturpark Spessart)
Fellhaare als wichtige Nachweisspur für eine sichere Artbestimmung

Quelle: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft

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