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Landkreisübergreifender Austausch über präventiven Hochwasserschutz an Glonn: Zweckvereinbarung angedacht
Die beiden Landräte Helmut Petz und Stefan Löwl (Mitte) begrüßten die Bürgermeister der vom Glonn-Hochwasser betroffenen Kommunen.
Der Startschuss ist gefallen. Zu einem landkreisübergreifenden Austausch über präventiven Hochwasserschutz an der Glonn trafen sich jüngst Landrat Petz und sein Dachauer Amtskollege Stefan Löwl mit Bürgermeistern der Anlieger-Gemeinden beider Landkreise, den Kreisbrandräten Manfred Danner (Freising) und Georg Reischl (Dachau) sowie Vertreterinnen und Vertreter des Wasserwirtschaftsamts München im Großen Sitzungssaal des Landratsamts Freising.
Und sie machten sich auf den Weg, um für künftige Fluten, die selbst ein kleiner Fluss wie die Glonn auslösen kann, besser gewappnet zu sein.
Die Bilder bleiben im Kopf. Anfang Juni 2024 hatte sintflutartiger Regen „die Glonn in ein Meer verwandelt“, wie es Landrat Petz ausdrückte. „Wir zwischen Allershausen und Hohenkammer waren ein großer Retentionsraum“, sagte Allershausens Bürgermeister Martin Vaas. Der heftigste Regen war seinerzeit im Landkreis Dachau niedergegangen, das angesammelte Wasser flutete zunächst die dortigen Ortschaften und kam später als Welle auch in Allershausen und Hohenkammer an.
Deswegen entstand die Idee, die gesamte Glonn als Flussgebietseinheit zu betrachten und sich landkreisübergreifend Maßnahmen zu überlegen. Landrat Löwl bedankte sich bei Landrat Petz für diese Initiative, denn: „Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft und eines ist sicher: Hochwasser und Starkregen werden wiederkommen. Deshalb müssen wir handeln und uns vorbereiten. Klimaanpassung an Gewässern ist dabei eine gemeinsame, überörtliche Aufgabe: von Behörden, der gesamten Gesellschaft und jedem Einzelnen. Mit dieser Fachtagung haben wir einen wichtigen Schritt getan, um Akteure über Landkreisgrenzen hinweg zu vernetzen und gemeinsam gezielt Vorsorge zu treffen.“
„Schon das kleinste Rückhaltebecken kann etwas zum Hochwasserschutz beitragen“, sagte Stefan Homilius, Leiter des Wasserwirtschaftsamts München. Berechnungen seiner Behörde zufolge bräuchte es jedoch im Falle eines Starkregenereignisses wie im Juni 2024 beispielsweise rund 350 „klassische kommunale Becken“, um das Hochwasser so zu drosseln, dass es in Hohenkammer keine Schäden gebe. „Und das funktioniert auch nur, wenn es überall gleich viel regnet.“ Darum betonte Homilius: „Ohne weitere Schutzmaßnahmen vor Ort bringt das nicht den gewünschten Effekt.“ Und jeder muss sich auch privat vorbereiten.
Gemeinsames Handeln
Gemeinschaftliches Handeln ist nun auch der angestrebte Weg. „Wichtig ist, dass wir gemeinsame Sache machen“, sagte Mario Berti, Rathauschef aus Hohenkammer, und sprach damit den Anwesenden aus der Seele. Aus der Runde kam schließlich die Anregung, eine Zweckvereinbarung zu schließen und einen Solidaritätsfonds als finanzielle Grundlage einzurichten.
Jede Gemeinde soll konkrete Vorschläge für Schutzmaßnahmen abgeben, deren Umsetzbarkeit und Priorisierung wiederum das Wasserwirtschaftsamt München oder ein zu beauftragendes Ingenieurbüro prüfen soll. Mit der richtigen Kommunikationsstrategie sollen die Bürgerinnen und Bürger in dem Prozess mitgenommen werden.
„Wichtig ist, dass wir jetzt schnell in die Umsetzung kommen“, betonte Landrat Petz. Er wandte sich an Homilius und wollte wissen, ob das Wasserwirtschaftsamt die Problemschwerpunkte entlang der Glonn herausarbeiten könne. „Wir wissen, wo es knirscht“, antwortete Homilius. „Und zwar dort, wo die Leute in gefährdete Gebiete hineinbauen.“ Grundsätzlich gelte es, Überschwemmungsgebiete von Bebauung freizuhalten.
Private Initiative gefragt
Im Übrigen waren sich alle einig, dass man einen 100-prozentigen Schutz niemals erreichen wird. Deshalb müssten die vom Hochwasser bedrohten Bürgerinnen und Bürger auch selbst aktiv werden und sich um ihren Eigenschutz kümmern – mit der richtigen Nutzung des Kellers („Früher stand da ein Sack Kartoffeln, heute sind es hochwertige Heizungsanlagen und Computer.“), mit der Anschaffung von Sandsäcken, mit geeigneten baulichen Maßnahmen und mit einer entsprechenden Versicherung. Die beiden Landräte lassen klären, ob es für solche Eigenschutzmaßnahmen finanzielle Zuschüsse des Staates gibt.
Schon vor der Veranstaltung war der Landkreis Freising nicht untätig gewesen, wie Landrat Petz betonte. „Wir haben während der Krise ernsthaft in Erwägung gezogen, aktiv Dämme zu öffnen, damit das Wasser abfließen kann.“ Später wurden im Rahmen von Begehungen und Gesprächen Ideen in den Gemeinden gesammelt – von vielen kleinen Maßnahmen wie Entwässerungsgräben, Durchlässen unter Straßen oder Schutzwänden bis hin zur Schaffung von Retentionsflächen.
Verfahren müssen schlanker werden
Ein sehr konkreter Vorschlag kam von Markt Indersdorfs Bürgermeister Franz Obesser. Wenn man zwei Straßen, die senkrecht zur Glonn verlaufen, erhöhen würde, so Obesser, „könnten wir mehr als eine Millionen Kubikmeter Wasser zurückhalten“. Diese Maßnahme würde allen Anwesenden helfen, so seine Meinung. „Wenn wir das schnell, ohne großen Aufwand machen können, hätten wir auch schnell ein Ergebnis.“
Doch hier stoßen die Kommunen oftmals auf Hindernisse. Grundstücke stehen nicht zur Verfügung, Genehmigungen dauern lange. Ein ähnliches Problem schilderte Helmut Zech, der Bürgermeister von Pfaffenhofen an der Glonn: Man habe bereits Grundstücke erworben.
„Ich hoffe auf den Gesetzgeber, dass wir problemlos landwirtschaftliche Flächen fluten dürfen, ohne große Planungen.“ Die notwendigen Verwaltungsverfahren müssten dringend schlanker werden, antwortete Landrat Petz. „Ich würde nicht auf den Gesetzgeber warten. Wir brauchen pragmatische Lösungen. Das Gesetz bietet viele Möglichkeiten, man muss nur kreativ sein“, sagte der erfahrene Jurist.
Der Anfang ist also gemacht. In einem Jahr wollen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in dieser Runde erneut treffen und ein erstes Fazit ziehen. Die Hoffnung ist, dass sich bei der nächsten Sturzflut das Wasser besser verteilt und keine Ortschaften überrollt.
Wesentliche Inhalte im Überblick
Zusammenarbeit der Landkreise: z.B. auf der Grundlage einer Zweckvereinbarung
Der Startschuss ist gefallen. Zu einem landkreisübergreifenden Austausch über präventiven Hochwasserschutz an der Glonn trafen sich jüngst Landrat Petz und sein Dachauer Amtskollege Stefan Löwl mit Bürgermeistern der Anlieger-Gemeinden beider Landkreise.
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