Lieber Leser, unsere Seite finanziert sich durch Werbeeinnahmen und die deshalb angezeigten Werbebanner. Helfen Sie uns, indem Sie Ihren Werbeblocker ausschalten.
Werbung
Das Informationsportal für Stadt und Landkreis Freising
Kandidat der ÖDP für die EU-Wahl 2024, Listenplatz 2, Dr. Michael Stöhr in Freising
„Grundsätzlich genügen 2% der Fläche, um Deutschland vollständig aus erneuerbaren Energien zu versorgen, vor allem aus Wind und Sonne“, erläutert Dr. Stöhr bei seinem Vortrag am vergangenen Donnerstag in Freising.
Unabdingbar für das Gelingen der Energiewende ist eine sozial gerechte
Umsetzung.
Als Schlüssel für den sozialen Ausgleich sieht Dr. Michael Stöhr die Gründung von
Energiegemeinschaften nach EU-Recht. Damit ist sichergestellt, dass die Verbraucher kostengünstig selbst produzierten Strom beziehen und untereinander liefern können. Gewinne bleiben vor Ort und gehen nicht an die großen Energiekonzerne.
Organisiert auf „Quartiersebene“ (Wohnblock, Stadtteil, ländliche Kommune) kann die Versorgung mit erneuerbarer Energie (Strom und Wärme) kostengünstig und robust realisiert werden. So können z.B. die nötigen Stromspeicher auf Quartiersebene bereitgestellt werden, also ein Speicher für mehrere Wohneinheiten. Das ist effektiver, kostengünstiger und ressourcenschonender als kleine Batterien in jedem Haus, wie sie heute häufig zusammen mit Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) verbaut werden.
Grundsätzlich kann in Deutschland die gesamte benötigte Energie mit PV-Anlagen auf Gebäuden erzeugt werden. Aber das ist nicht optimal, da dann extrem große Stromspeicher benötigt werden.
Wind und Sonne ergänzen sich gut und sollten kombiniert werden.
Aktuell werden 17 % der Ackerfläche, das sind 6,5 % der Fläche Deutschlands, zum Anbau von Energiepflanzen, z. B. Mais für Biogasanlagen, verwendet. Wenn nur 1 % von diesen 6,5 % für Freiflächen-PV-Anlagen verwendet würde und ein weiteres Prozent für Agri-PV Anlagen, könnten wir erheblich mehr Energie pro Fläche ernten. Somit ließe sich auch der Natur- und Artenschutz fördern, da sich unter den PV Modulen Artenreichtum von Grünland entfalten kann.
Auch Beweidung durch Schafe ist denkbar und sinnvoll.
Natürlich ist der Ausbau der Windenenergie nötig, gerade bei uns hier in Bayern. Auf 6 % der Fläche Deutschlands ist der Betrieb von Windkraftanlagen im Einklang mit Natur- und Artenschutz möglich.
Das ÖDP-Energiekonzept sieht nur 2% der Fläche für Windkraftanlagen vor.
Auf der gleichen Fläche können unter den Windkraftanlagen auch PV-Anlagen stehen oder Landwirtschaft betrieben werden. „Damit ist gesichert, dass Konflikte vermieden werden können“, führt Dr. Stöhr aus.
Die Klimaerhitzung kann auch bei einem Umstieg auf 100 % erneuerbare Energieversorgung bis 2030 nicht mehr auf 1,5 Grad begrenzt werden, ein Entzug von CO2 aus der Atmosphäre und seine Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) sind unvermeidbar.
Die Frage lautet: Wie soll das geschehen?
Die ÖDP lehnt großindustrielle Verfahren von CCS ab und setzt auf natürliche Methoden. Der Grund, den Dr. Stöhr als ersten angab, mag überraschen: Weil es sozial ist.
Natürliche Methoden wie Humusaufbau, Pflanzenkohleproduktion und Produktion
pflanzenkohlehaltiger hochwertiger Komposte (Terra Preta u.a.) können dezentral von Landwirten sowie klein- und mittelständigen Betrieben umgesetzt werden, die auch für eine geringe Eigenkapitalrendite tätig werden.
Nebenbei erhöhen sie die Bodenfruchtbarkeit, stabilisieren das Grundwasser und dienen der Artenvielfalt. Geschieht dies auf 70% der Ackerböden weltweit, kann der Atmosphäre so viel CO2 entzogen werden, dass dies zu einer Stabilisierung des Klimas führt.
Großindustrielle Verfahren zur CO2 Speicherung können nur von börsennotierten Unternehmen umgesetzt werden, die eine hohe Eigenkapitalrendite erwarten. Diese kommt nur wenigen zu Gute und haben keine sonstigen positiven Effekte.
Die industriellen Methoden der CO2 Speicherung werden vor allem von der fossilen
Energiewirtschaft propagiert, die sich dadurch eine Verlängerung ihres bisherigen Geschäftsmodells erhofft. Also eine Laufzeitverlängerung für die fossile Energiewirtschaft, welche dafür Finanzmittel bindet, die dringend für die Umstellung auf eine dauerhaft klimaneutrale Wirtschaft benötigt werden.
Dr. Michael Stöhr, promovierter Physiker, ist Bayerischer Landesbeauftragter der ÖDP für
Klimaschutz und Vorsitzender der Bundesprogrammkommission der ÖDP. Er ist der
Spitzenkandidat der Bayerischen ÖDP bei der kommenden Europawahl und kandidiert auf Platz 2 der ÖDP-Bundesliste.
Dr. Michael Stöhr arbeitet seit 1987 auf europäischer Ebene und seit 1992 zu erneuerbaren Energien. Seit 2001 ist er selbst zu 100% aus erneuerbaren Energien versorgt, wurde Deutscher Energiesparmeister 2006, hat in seinem Stadtteil in München zwei Bürger-Photovoltaikgesellschaften gegründet und geleitet sowie ein ökologisch-soziales Genossenschaftswohnprojekt aufgebaut.
1998/99 arbeitete er bei den Bayerischen Solarinitiativen an einem Vorentwurf für das
Erneuerbare-Energien-Gesetz mit.
In der Nacht von Montag den 13.05.2024 gegen 22:05 – 22:08 ereignete sich im Bereich des Autobahndreiecks Flughafen und der Anschlussstelle Freising-Ost eine Gefährdung des Straßenverkehrs durch einen in falscher Richtung fahrenden Pkw-Fahrer.