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Flughafen München mit noch ehrgeizigeren Klimazielen:
Bild: Archiv - Flughafen München GmbH
Netto Null-Emissionen statt 2050 schon 2035
Die Flughafen München GmbH (FMG) setzt sich noch ehrgeizigere Klimaziele und will statt im Jahr 2050 schon 2035 das Ziel „Netto Null“ erreichen. „Net Zero“ oder Netto Null bedeutet, dass die vom Flughafen beeinflussbaren CO2-Emissionen (in der Fachsprache Scope 1 und 2) um mindestens 90 Prozent reduziert werden.
Die verbleibenden rund zehn Prozent Restemissionen müssen aktiv und dauerhaft aus der Atmosphäre entfernt werden.
„Mit dem Ziel ‚Netto Null’ bereits in 2035 beweist der mit fünf-Sternen ausgezeichnete Flughafen einmal mehr seine Ambitionen in puncto Klimastrategie. Klimaschutz und Nachhaltigkeit werden bei der FMG sehr ernstgenommen und bestmöglich umgesetzt!“, betont der Aufsichtsratsvorsitzende Staatsminister Albert Füracker.
„Das Unternehmensziel Net Zero bis 2035 zu erreichen ist ehrgeizig und bedarf großer und vielfältiger Anstrengungen. Wir stellen uns aber dieser Aufgabe, weil wir als grüne Mobilitätsdrehscheibe unseren Teil für eine dekarbonisierte Luftfahrt beitragen wollen“, sagt Jost Lammers, Vorsitzenden der Geschäftsführung der FMG.
Zur Erreichung der Netto Null sind Maßnahmen in vier großen Bereichen vorgesehen: Bei der Energieversorgung, Gebäude, Fuhrpark sowie flughafenspezifische Anlagen und technische Einrichtungen. Im Ergebnis werden die vom Airport beeinflussbaren CO2-Emissionen des Basisjahres 2016 um über 90.000 Tonnen reduziert.
Bei der Energieversorgung setzt der Airport dafür unter anderem auf den Einsatz von Gas aus erneuerbaren Quellen (Biomethan) für das flughafeneigene Blockheizkraftwerk, den Ausbau von Photovoltaik im großen Maßstab, den Bezug von regenerativem Strom sowie den Aufbau eines weiteren Stromnetzes, um zukünftig eine ausreichende Menge an Grünstrom gewährleisten zu können.
Bei den flughafentechnischen Anlagen soll nach der bereits erfolgten Umrüstung der gesamten Vorfeldbeleuchtung auf LED nun auch die Befeuerung der Start- und Landebahnen ausgetauscht werden. Hinzu kommen weitere Maßnahmen wie z. B. energieeffizientere Gepäckförderanlagen und Fluggastbrücken.
Bei neuen Gebäuden setzt der Flughafen München auf nachhaltige und klimafreundliche Immobilien mit niedrigem Energieverbrauch. Bereits bestehende Gebäude werden energetisch optimiert. Hierfür sind eine innovative Raumlufttechnik, eine effiziente Beleuchtung und eine optimierte Steuerung der Klima- und Heizungsanlagen in Abhängigkeit von Temperaturen und Wettervorhersagen vorgesehen.
Im Bereich der Mobilität schließlich wird der Airport seinen Fuhrpark auf elektrische Antriebe umstellen oder – wo dies nicht möglich ist – alternative Kraftstoffe nutzen – so z. B. bei der Flughafenfeuerwehr. Gegenwärtig verfügt der Flughafen in seinem Fuhrpark bereits über 500 Elektrofahrzeuge.
Zur dauerhaften Entfernung der rund zehn Prozent verbleibenden CO2-Emissionen hat die FMG u.a. bereits 2021 mit dem Umbau eines Wirtschaftswaldes zu einem resilienten Klimawald begonnen. Dadurch wird zusätzliches CO2 aus der Atmosphäre gebunden, welches selbst bei der Holzentnahme durch die weitere Verwendung u.a. als Bau- oder Möbelholz langfristig gespeichert bleibt. Weitere sogenannte „Removal Projekte“ werden derzeit geprüft.
Da die FMG auch generell einen Beitrag zum klimafreundlichen Luftverkehr leisten will, verfolgt sie eine duale Klimastrategie und engagiert sich auch für die Minimierung klimaschädlicher CO2-Emissionen, die sie nicht direkt zu verantworten hat.
Dazu gehört zum Beispiel eine Maßnahme, die Fluggesellschaften dabei unterstützt, während der Standzeit ihrer Flugzeuge den Ausstoß von CO2 und Luftschadstoffen zu vermeiden: Schon jetzt verfügt der Flughafen über sogenannte PCA-Anlagen (Preconditioned Air) an den Abstellpositionen der Flugzeuge, die es möglich machen, auf den Einsatz der flugzeugeigenen Hilfstriebwerke zur Stromversorgung und Klimatisierung zu verzichten.
Durch diese und weitere Projekte sollen die am Airport ansässigen Unternehmen – insbesondere die Airlines - dabei unterstützt werden, eigene CO2-Reduzierungen zu realisieren. Die Verringerung dieser sogenannten Scope 3 Emissionen soll insbesondere durch gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte gefördert werden.