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23.08.2023 - Freising

Brückenbaueinsatz Slowenien – Gesamtpressemeldung zum Einsatz

Quelle: THW Freising / Eines von vielen Danke-Plakaten

, Koroška (Slowenisch-Kärnten) – In gerade einmal 10 Tagen haben die ehrenamtlichen Brückenbauspezialisten des THW Freising nach den verheerenden Unwettern zwei Behelfsbrücken errichtet.


Die Brücken verbinden bisher abgeschnit-tene Ortsteile wieder mit Prevalje und sind ein wichtiger Schritt zurück zur Normalität.

Nach den verheerenden Überflutungen in Österreich und Slowenien vom 3. August 2023 forderte Slowenien über den sog. EU-Katastrophenschutzmechanismus am 6. August 2023 umfangreiche Hilfen aus den Ländern der Europäischen Union zur Bewältigung dieser schwersten Naturkatastrophe seit der Unabhängigkeit des Landes 1991.

Die Bundesrepublik Deutschland sagte Slowenien Unterstützung mit Ketten- und Schreitbaggern sowie dem Bau von Behelfsbrücken zu. Bereits am 7. August fuhr der Gruppenführer der Fachgruppe Brückenbau des THW Freising, Florian Wigger, morgens um 6 Uhr mit Auslands-Führungskräften des THW aus Bonn nach Slowenien, um mögliche Einsatzstellen für den Behelfsbrückenbau zu erkunden und zu qualifizieren. Nach Rücksprache mit dem THW Freising hatte die THW-Leitung zwischenzeitlich Slowenien zwei Behelfsbrücken á 30m Länge und einer Tragkraft von je bis zu 40 Tonnen vom Typ Bailey angeboten.

Die dafür notwendigen Brückenbauteile hält das THW Freising immer auf seinem Übungsgelände für Soforteinsätze vor. Die Bailey-Brücke ist eine aus vormontierten Einzelbauteilen wie Fachwerkträgern und Fahrbahnträgern zusammensetzbare Not- oder Behelfsbrücke. Sie benötigt keine Spezialausrüstung und Geräte zum Aufbau, kann mit Lastkraftwagen transportiert werden und schwerste Lasten tragen. Das Technische Hilfswerk ist die einzige nicht militärische Zivilschutzorganisation, die Behelfsbrückenbau durchführt. Neben dem Bailey-Gerät kommen beim THW auch die sog. D-Brücke und für den Ersatz von Bahnbrücken das SKB-Brückengerät zu Einsatz.

Am späteren Nachmittag des gleichen Tags erhielt der Ortsverband dann über den THW-Landesverband Bayern den Einsatzauftrag der THW-Leitung für den schnellstmöglichen Bau von zwei Behelfsbrücken in Slowenien nach Maßgabe der Vorerkundung. Der Stab des Ortsverbands war zu diesem Zeitpunkt bereits zusammengetreten, um einen möglichen Einsatz vorzuplanen. Trotz der Urlaubszeit hatten nur knapp zwei Stunden nach der Personalabfrage 27 ehrenamtliche Einsatzkräfte des THW Freising für diesen Einsatz gemeldet. Verstärkt wurden diese durch fünf Einsatzkräfte der im Aufbau befindlichen zweiten Bayerischen THW-Brückenbaugruppe aus Fürth und zwei Einsatzkräfte des THW Dachau. Da der Ortsverband Freising leider über kein eigenes Wechselladerfahrzeug verfügt, sagten die Dachauer THW-Kameraden kurzfristig die Unterstützung bei Bau und Materialtransport mit ihrem Wechsellader mit Ladekran zu. Da sich die Aufräumarbeiten an den notwendigen Brückenzufahrten in Prevalje bis Donnerstag hinziehen würden, war klar, dass der Baubeginn erst am Freitag, 11.08. würde sein können. Somit wurde Donnerstag, 10.08. als Abmarsch für die Einsatzmannschaft festgelegt und alle weiteren Planungen, es mussten allein rd. 120 to. Brückenbaugerät und Holz in der am Abladeort notwendigen Reihenfolge auf THW-Gespanne verladen und die Herstellung des Fahrbahnbelags aus Holz vorangetrieben werden, darauf abgestellt.

Dienstagmorgen begannen dann die notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen im Ortsverband und den hauptamtlichen Dienststellen. Während letztere die notwendigen THW-Gespanne, gebildet aus je einem Kipper mit Tieflader aus den Fachgruppen Räumen der Ortsverbände Nürnberg, Weilheim, Landshut, Miesbach, Augsburg und Markt Schwaben, organisierte, begannen im Ortsverband die Holzarbeiten für die Herstellung des Fahrbahnbelags. Dieser besteht aus Bohlen mit einer Stärke von mind. 20 cm die beidseitig eine Ausklinkung benötigen, da sie auf den Fahrbahnträgern in Führungen eingelegt werden müssen. Dieser Aufgabe nahm sich die 1. Bergungsgruppe des Ortsverbands unter Führung von Gruppenführer Andras Binner an. Bis zu acht Einsatzkräfte sägten und bohrten im Akkord. Da aus Platzgründen vor Ort im ersten Abmarsch nur eine Brücke mitführt werden würde, konzentrierten sich diese Einsatzkräfte zunächst auf die Herstellung der Holzbauteile für die erste Brücke. Die Teile für die zweite Brücke würden sie im Nachgang bis zum Transport der zweiten Brücke in den Einsatzraum erledigen.

Unter Leitung der Fachgruppe Brückenbau lagerte ein weiteres Team auf dem Übungsgelände die benötigten Brückenteile aus und stellte sie pro Transportgespann zusammen, um das für Mittwoch geplante Verladen zu beschleunigen.

Während der gesamten Vorbereitungen war das Medieninteresse an unserem Einsatz riesig. Zuvorderst berichtete unsere lokale Presse ausführlich über unsere Einsatzvorbereitungen. Daneben gab es dieses Mal aber auch ein erhebliches Medieninteresse überregionaler Sender: Neben Live-Schaltungen im Bayerischen Fernsehen drehten Teams von muenchen.tv und für Pro7/Sat1 unsere Vorbereitungen. Der BR-Hörfunk sendete O-Töne und vieles mehr. Eine für die Einsatzkräfte interessante Erfahrung im laufenden Einsatz.

Donnerstagmorgen um 7 Uhr war dann alles vorbereitet und es warteten insgesamt 14 Einsatzfahrzeuge, 12 voll beladenen Anhänger und 42 ehrenamtliche Einsatzkräfte auf das Signal zur Abfahrt. Verabschiedet wurden die Einsatzkräfte von Landrat Helmut Petz, stv. Landrätin Anita Meinelt, Bürgermeisterin Eva Bönig, MdB Leon Eckert und MdL Benno Zierer sowie dem Abteilungsleiter Einsatz der THW-Leitung, Volker Strotmann.

Alle Anwesenden wünschten den Einsatzkräften viel Glück und zeigten sich Stolz, das ihr THW den Menschen in Sloweninen die dringend nötige Hilfe bringen würde. "Besonders freue ich mich, daß ihr unser Motto repräsentiert: Bundesbehörde aus Überzeugung, Bayern aus Leidenschaft, Freisinger im Herzen! Weil in Freising und Bayern, da samma dahoam!" dankte Ortsbeauftragter Michael Wüst den anwesenden Politikern für ihre Worte und die Wertschätzung, die sie dem Ortsverband mit der Verabschiedung entgegenbrachten. Pünktlich um acht Uhr setzte sich der Konvoi aus der Unterkunft in Richtung Slowenien in Bewegung, bis zur Autobahn begleitet von der Freisinger Polizei und der Verkehrspolizeiinspektion.

In Slowenien angekommen begann direkt am Freitag, 12.08. der Bau der ersten Behelfsbrücke. In der Mitte der Ortschaft Prevalje hatte die Flut den einzigen Übergang zu einem Ortsteil weggerissen. Durch den slowenischen Zivilschutz war direkt danach ein Fußgängersteg errichtet worden,der Ortsteil war mit Fahrzeugen jedoch nur über eine unbefestigte Bergstraße und gut 1 Std. Fahrzeit für Autos erreichbar. Durch die lokalen Behörden war das Baufeld vorbereitet und eine Spur der Hauptstraße für den Bau gesperrt worden. Die in Freising in der richtigen Reihenfolge beladenen LKW-Gespanne wurden mit Gabelstapler und Radlader entladen. Während die Brückenbauer die sog. Rollenbahn einmaßen und einrichteten, auf der die Brücke nach vorne geschoben wird, richteten die weiteren Einsatzkräfte die Montagestationen ein. Auf Grund der örtlichen Gegebenheiten musste eine extrem lange Montagebahn errichtet werden, die wegen des Gefälles der Zufahrtsstraße nach hinten auch sehr hoch war. Diese vorbereitenden Arbeiten nahmen einen guten Teil des Freitags ein. Gegen 20 Uhr wurde das geplante Tagesziel erreicht: Der sog. Vorbauschnabel, eine statische und für den Vorschub erforderliche Vorbaukontruktion der Brücke war montiert und fertig.

In der Folge schritt der Bau der Brücke in Modulbauweise zügig voran. Während ein Trupp die benötigten Brückenteile in Serie vormontierte, transportierten Gabelstapler und Radlader die Bauteile weiter und die Einsatzkräfte montierten sie mit Hilfe von zwei Ladekränen und des Mobilkrans. Immer, wenn ein gut 3m langes Brückenelement montiert war, wurde die Brücke um diese Länge nach vorne Richtung Fluss geschoben. Am Sonntagabend hatte die Brücke dann das gegenüberliegende Ufer erreicht. Da es nicht möglich gewesen war, die Brücke exakt in der Flucht der jenseits des Flußes liegenden Auflager zu montieren, wartete zum Abschluss noch eine ziemlich kitzelige Aktion auf die Einsatzkräfte: Die fertige Brücke musste angehoben und um gut 2m nach links verschoben werden. Und hier arbeiteten das deutsche THW und der slowenische Zivilschutz wortwörtlich Hand in Hand.

Da die Hubleistung des THW-Krans alleine dafür nicht ausreichend war, unterstützte der slowenische Zivilschutz mit einem Unimog mit Ladekran diese Aufgabe. Gemeinsam hoben beide Kräne die Brücke vorsichtig an. Der seitliche Versuch erfolgte mit einem Kettenzug wobei die Kräne synchronisiert die Brücke schwebend nachführen mussten. Gut eine Stunde und sicher auch die ein oder andere Schweißperle bei den Verantwortlichen später, verfolgt von rd. 100 Einwohnern, war diese extrem knifflige Aufgabe bravourös gemeistert und die Brücke lag sicher in ihrer endgültigen Position auf beiden Seiten sicher auf den Widerlagern auf.

Nach Fertigstellung der Brücke fuhr der Direktor-General des Zivilschutzes, Leon Behin, mit einem Zivilschutzfahrzeug erstmals auf die eilig montierten Rampen. Er bedankte sich in einer kurzen Ansprache bei den THW-Kräften für die professionelle und beindruckende Arbeit, mit der sie diese Brücke so schnell errichtet hatten. Am "Dan Solidarnosti" (Solidaritätstag), ein arbeitsfreier Tag, um den Slowenen die Möglichkeit zu geben, am langen Wochenende den Betroffenen helfen zu können, konnten sich die ehrenamtlichen Einsatzkräfte über hochrangigen Besuch an der Einsatzstelle freuen. So informierte sich der amtierende slowenische Verteidigungsminister, Marjan Am "Dan Solidarnosti" (Solidaritätstag), ein arbeitsfreier Tag, um den Slowenen die Möglichkeit zu geben, am langen Wochenende den Betroffenen helfen zu können, konnten sich die ehrenamtlichen Einsatzkräfte über hochrangigen Besuch an der Einsatzstelle freuen. So informierte sich der amtierende slowenische Verteidigungsminister, Marjan Šarec, dem auch der Zivilschutz untersteht, über den äußerst schnellen Bau dieser Brücke. Der Director-General Administration of the Republic of Slovenia for Civil Protection and Disaster Relief, Leon Behin, dankte den Einsatzkräften in einer sehr emotionalen und auf Deutsch gehaltenen Ansprache auf der Brücke für ihren Einsatz. Ihm gebührte auch die Ehre, das erste Fahrzeug über die Brückenrampe auf die Brücke zu steuern.

Am Abend dann folgte die offizielle Eröffnung der Brücke durch den Bürgermeister von Prevalje, Dr. Matic Tasič und die Honoratioren der Stadt. In einer sehr emotionalen Rede dankte r "den deutschen Freunden vom THW, die "zu Hause alles stehen und liegen gelassen haben, um ihnen unbekannten Menschen in Slowenien so tatkräftig zu helfen". Nach dem obligatorischen Brückenschnapps gebührte die Ehre, als erstes Fahrzeug die Brücke zu überfahren dem Gerätekraftwagen der THW-Kameraden aus Fürth, direkt gefolgt von einem Löschfahrzeug der Feuerwehr Prevalje. Dr. Tasič höchstselbst steuerte sein Auto als erster Nutzer über die Brücke. Der Verkehr noch in der Nacht und den darauffolgenden Tagen über die Brücke verdeutlichte eindrucksvoll die Wichtigkeit dieser Verbindung für Prevalje.

Für die THW-Kräfte war der Abschluss der Arbeiten an der ersten Brücke nach nur vier Tagen Bauzeit gleichzeitig der Startschuss für die zweite Behelfsbrücke. Zivilschutz und Verwaltung hatten entschieden, am nord-westlichen Ortseingang die zweite Brücke errichten zu lassen. Hier befindet sich ein weiterer, schwer getroffener Ortsteil, in dem die Flut Häuser weggerrissen hatte und der nur über einen vom Zivilschutz eilends errichteten Holzsteg zu Fuß erreichbar war. Dies traf neben den Anwohner vor allem die dort befidlichen Unternehmen hart und verhinderte auch den Beginn der zwingend erforderlichen Räumarbeiten der eingestürzten Häuser um den Flußlauf wieder herstellen zu können.

Noch während am Montag die letzten Arbeiten an der ersten Brücke erledigt wurden, erreichte der THW-Konvoi mit dem Material für die zweite Brücke den Einsatzort. Die fünf Sattelzüge wurden auf einem großen Parkplatz einer ansässigen Firma entladen. Wie auch bei der ersten Brücke war der Platz auch hier eine große Herausforderung, führte doch direkt an der geplanten Rollenbahn für den Bau der Brücke eine wichtige Verbindungsstraße in Richtung österreichische Grenze. Diese war durch Flutschäden ohnehin nur einspurig befahrbar. Für den Bau wurde das benötigte Material vom Zwischenlager auf die gesperrte Spur gebracht und dort die für den Bau nötigen Elemente mit dem Freisinger THW-Ladekran vormontiert. Mit dem Freisinger THW-Mobilkran auf der einen und dem Ladekran des Dachauer Wechselladers auf der anderen Seite wurde zunächst der Vorbauschnabel und dann das erste Brückenelement errichtet. Da nach hinten nur wenig Platz für den Bau war, ohne die Verbindungsstraße zu blockieren, musste hier etwas anders gebaut werden. Aber auch hier war am Dienstagabend das Tagesziel erreicht: Verlagerung der Materialen und des Geräts von der ersten zur zweiten Einsatzstelle, einmessen und einrichten der Rollenbahn für die Montage und Fertigstellung des Vorbauschnabels.

Auch hier ging die Montage zügig voran. Nachmittags dann besuchte die neue Präsidentin des THW, Sabine Lackner, die Einsatzkräfte an der zweiten Brückenbaustelle. Begleitet wurde sie vom Deutschen Botschafter in Slowenien, Adrian Pollmann. Beide bedankten sich herzlich bei den Einsatzkräften. "Es ist einfach unglaublich, mit welcher Professionalität und vor allem hohen Geschwindigkeit hier gearbeitet wurde und wird" sagte Sabine Lackner.
Botschafter Pollmann ergänzte "Eigentlich bin ich hier ja der Botschafter. Im Moment sind sie aber die besten Botschafter Deutschlands, die man sich wünschen kann". Nach einigen Gesprächen mit Einsatzkräften ging es dann für alle Einsatzkräfte nochmal zurück in den Ort zur formalen Übergabe der ersten Brücke, In einer festlichen Zeremonie übergaben Sabine Lackner und Botschafter Pollmann die Brücke ganz offiziell an die Stadt Prevalje und das Eigentum an der Brücke an die Republik Slowenien.

Bürgermeister Tasič, der slowenische Verteidigungsminister, Marian Šaric und der Direktor-General des slowenischen Zivilschutzes, Leon Behin, bedankten sich bei der Bundesrepublik Deutschland und dem THW für die unglaublich schnelle Reaktion und vor allem aber für die extrem schnelle Umsetzung des Brückenbaus. Die erste Brücke stand in der Tat genau eine Woche nach der Alarmierung der Freisinger Brückenbaugruppe.

Auch diese Brücke hielt für die erfahrenen Brückenbauer eine kleine Herausforderung bereit: Durch den Zivilschutz waren Fundamente im eilig wieder hergestellten Ufer errichtet worden, die vertieft waren, damit die Brücke auf gleicher Ebene wie die wieder herzustellende Straße abgelegt werden konnte. Für die Montage bedeutete dies aber, dass sich die Brücke nach der Fertigstellung zunächst gut 1,40m über der Endlage befand. Mittels Zahnstangenwinden und sehr viel Muskelkraft wurden beide Seiten der Brücke wechselseitig als letzte Maßnahme erst angehoben, dann immer zwei Lagen des Holzunterbaus entfernt und die Brücke auf der einen Seite wieder abgelegt. Dann verfuhr man auf der gegenüberliegenden Seite genauso. Dieser Vorgang wiederholte sich so lange, bis die Brücke nach gut einer Stunde sicher auf ihren Widerlagern ruhte.

Am frühen Nachmittag des Freitag waren dann aber alle vom THW Freising in Zusammenhang mit dem Brückenbau zu erbringenden Arbeiten erledigt und so konnte auch diese Brücke pünktlich nach wiederum nur vier Tagen Bauzeit an die Stadt übergeben werden. Die Stadtkapelle Prevalje spielte dazu auf der Brücke auf und Bürgermeister Tasič sowie THW-Brückenbauleiter Florian Wigger eröffneten die Brücke gemeinsam mit allen Einsatzkräften mit dem obligatorischen Brückenschnapps.

Bei diesem Einsatz zeigte sich die jahrzehntelange Erfahrung der THW-Brückenbauspezialisten mit diesem Brückengerät. Auch beengte Verhältnisse oder die Notwendigkeit, direkt neben der Brückenbaustelle Anwohner passieren zu lassen, reduzierten die Arbeitsgeschwindigkeit nicht. Unvorhergesehen auftretende Probleme oder notwendig werdende besondere Konstruktionen z. B. zum Ausgleich der Flächen, wurden mit der mitgeführten, umfangreichen Ausstattung, Improvisationstalent, lokaler Unterstützung und technischem Sachverstand schnell gelöst.

Ein ganz besonderes Highlight hatten sich die Bewohner von Prevalje jedoch für die Abreise der Freisinger Einsatzkräfte am Samstag, 19.08. einfallen lassen. Die Kräfte wurden bereits am Morgen in ihrem Hotel abgeholt und von der örtlichen Feuerwehr zur Einsatzstelle eskortiert. Dort konnten sie staunend feststellen, dass die von der Stadtverwaltung beauftragte Firma noch in der Nacht die Brücke beidseitig an die Straßen angebunden und sie somit genutzt werden konnte.

Nach der Aufnahme und Verlastung der restlichen Ausstattung setzte sich der von der Feuerwehr angführte Konvoi in Bewegung. Zur Verabschiedung der THW-Brückenbauer ging es zunächst zurück nach Prevalje. Hier standen unzählige Bürgerinnen und Bürge an der Straße und bedankten sich mit Applaus, hochgehaltenen Danke-Transparenten und Winken bei den Einsatzkräften. Nach der Wende in einem Kreisverkehr ging es dann nochmals durch die Menschenmenge in Richtung Slowenisch-Österreichischer Grenze. Auch hier hatte es sich die örtliche Feuerwehr als Zeichen ihrer Verbundenheit und Dankbarkeit mit dem THW ebenso wie der Zivilschutz nicht nehmen lassen, die THW-Fahrzeuge die rd. 30 km bis zur Grenze zu eskortieren.

Nach gut 10 Studen Fahrt trafen die Kräfte am Abend gegen 21 Uhr in der Unterkunft des THW Freising ein, wo sie von ihren Familien und Freisinger THW´lern jubelnd empfangen wurden.

"Wir haben in Slowenien Brücken gebaut. Zwei Brücken verbinden physikalisch wieder Menschen. Im Übertragenen Sinne haben wir mit unserem Einsatz aber noch viel mehr Verbindungen geschaffen und Brücken in und für Europa gebaut" so Ortsbeauftragter Michael Wüst in seinen Abschiedsworten. "Vor allem aber haben wir etwas wirklich bleibendes hinterlassen. Bleibenden Eindruck und zwei jeden Tag sichtbare und nutzbare Brücken. Zehn extrem fordernde, aber auch unfassbar zufriedenstellende, Einsatztage in Slowenien liegen hinter uns. In nur 8 Tagen errichtetet ihr, 32 ehrenamtliche Einsatzkräfte des THW, 25 aus unserem Ortsverband, 2 aus dem THW OV Dachau sowie 5 Kameraden aus dem THW OV Fürth, zwei Behelfsbrücken vom Typ Bailey in Prevalje. Acht Tage, in denen zum Teil 14 Stunden gearbeitet wurde.
Eine besondere Herausforderung waren sicher die 30°C in der prallen Sonne während des Baus. Dankbar sind wir, dass dieser Einsatz nur mit einigen materiellen Schäden abging und es keine nennenswerten Verletzungen bei den Einsatzkräften gab. Wir können alle grenzenlos stolz sein auf das, was unser Ortsverband mit den Kameraden aus Dachau und Fürth, vor Ort geleistet hat! Vor allem, dass unsere Hilfe so wirkungsvoll war und lange bleiben wird! Uns wurde von allen Seiten bestätigt, dass wir mit diesem Brückenbau tatsächlich Brücken geschlagen haben. Für die Menschen. Für die Verständigung untereinander. Für Europa, für Bayern und für Freising!


"Zwei Brücken in 8 Tagen reiner Bauzeit rd. 570km entfernt von zu Hause zu bauen, das ist ein echter Weltrekord" ergänzte der Freisinger Gruppenführer der Fachgruppe Brückenbau, Florian Wigger. "Wir haben gezeigt, dass das THW auch im Ausland schnell Behelfsbrücken bauen kann. Eine Fähigkeit, die im Klimawandel vermutlich nicht zum letzten Mal durch den EU-Katastrophenschutzmechanismus angefordert worden sein dürfte".
Vormontage der Seitenwände für die erste Brücke
Bau der ersten Behelfsbrücke bei Nacht

Einheben eines ganzen Brückenfeldes

Deutsches THW und slowenischer Zivilschutz
Danke von Anwohnern

Offizielle Eröffnung und Übergabe der Brücke
Montage Hand in Hand

Beengte Platzverhältnisse zum Bau der 2. Brücke
Blick auf die Baustelle der zweiten Brücke

Eröffnung der zweiten Behelfsbrücke
Bürgermeister Dr. Matic Tasič bei der Verabschiedung

Gruppenfoto auf Rampe
Eine Raute der Hoffnung

Fast fertig montiert
Der slowenische Zivilschutz fährt über die erste Brücke in Prevalje

Gruppenbild auf 2. Brücke
Stolz präsentiert die THW-Präsidentin das offizielle Brückenschild

Unverzichtbar für den Einsatzerfolg: unsere Kräfte vor Ort

Quelle: THW Freising

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Katastrophenschutz




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