FS-live: Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Freising (Freising)

25.04.2023 - Freising

Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Freising

für 50 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurde Erwin Müller (2.v.l.) geehrt, Stadtbrandinspektor Oliver Sturde, OB Tobias Eschenbacher und Stadtbrandmeister Christian Schäffler gratulieren

Auf den ersten Blick ist nach der Coronapandemie wieder alles beim Alten bei der Freiwilligen Feuerwehr Freising.

Die Normalität im Feuerwehralltag ist zurück – auch bei den hohen Einsatz- und Übungszahlen.
Die Vereinsaktivitäten laufen wieder auf Hochtouren. Dennoch resümierte Stadtbrandinspektor Oliver Sturde auf der Jahreshauptversammlung der Wehr am vergangenen Freitag ein denkwürdiges Jahr, geprägt von Kriegs- und Zukunftsängsten und einer Zunahme von Extremwetterereignissen.

Unverändert bleibt die Modernisierung der Feuerwache 2 das wichtigste Anliegen der Feuerwehr an die Stadt.

459 Einsätze, 357 Mitglieder leisteten rund 22.000 Dienststunden – dieses mehr als beeindruckende Zahlenwerk legte Freisings Kommandant den etwa 120 Anwesenden in der Hauptfeuerwache vor. 13% mehr Einsätze gegenüber dem Vorjahr mussten die Freiwilligen bewältigen, darunter der Großbrand in Eggertshofen zur Hauptferienzeit bei hochsommerlichen Temperaturen im August, der Brand eines Carports in Altenhausen oder ein Unwetter Ende Juli, bei dem gleichzeitig eine Vielzahl von Einsatzstellen –
darunter auch ein Brand nach Blitzschlag – anfielen.

Auch die angespannte Versorgungslage im Rettungsdienst spiegelt sich in der Bilanz wider: wegen fehlender bodengebundener Notärzte war die Feuerwehr wesentlich
häufiger beim Ausleuchten oder Absperren von Rettungshubschrauber-Landungen gefordert, so Sturde.

Wenngleich die Anzahl der Fehlalarme leicht sank, appellierte Sturde an die Sorgfaltspflicht der Betreiber von Brandmeldeanlagen, die immer noch einer der Hauptgründe für die 88 Fehlalarme waren: „Bei vermeidbaren Auslöseursachen werden die Kosten für den Einsatz in Rechnung gestellt.“, stellt der Kommandant klar.

Die kriegerische Auseinandersetzung in der Ukraine wirkte bis in die Freisinger Feuerwehr. Als ab Anfang März 2022 die erste Flüchtlingswelle aus der Ukraine in Deutschland ankam, halfen die Kameraden in Stadt und Landkreis bei der Einrichtung von Notunterkünften und unterstützen auch in der Landeshauptstadt München mit organisatorischen Aufgaben.

Von der Leistung der Freiwilligen Feuerwehrleute zeigte sich auch Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher beeindruckt. Gerade der riesige Brand in Eggertshofen hat gezeigt, wie wichtig gute Ausbildung und Ausrüstung sei. Sein Dank richtete sich an alle, die dort im Einsatz waren und „eindrucksvoll dafür gesorgt haben, dass der Brand nicht übergegriffen hat.“

Er sei „froh, aus Corona raus zu sein.“ Aber man spürt die Krise auch in Freising, nicht zuletzt bei Lieferzeiten für längst bestellte Fahrzeuge und Gerät, so der OB. Für den Baubeginn der neuen Lerchenfelder Wache stellte Eschenbacher nach der jüngst erteilten Baugenehmigung das Frühjahr 2024 in Aussicht. Nach diesem großen Meilenstein steht der Projektbeschluss an.

Es handle sich um „ein sehr spannendes Projekt, aber um ein sehr gutes“, zeigte sich der Oberbürgermeister überzeugt davon, dass der Neubau nicht nur die Anforderungen der Feuerwehr erfüllt, sondern sich auch gut in die Umgebung einfügt. Mit der Fertigstellung ist 2025 zu rechnen.

Zuvor hatte SBI Sturde unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass die Modernisierung der Feuerwache 2 in Lerchenfeld 50 Jahre nach ihrem Bau die dringendste Investition in die Feuerwehr ist, auch wenn die Mittel immer knapper werden.

Auch Kreisbrandrat Manfred Danner zollte in seinem Grußwort höchsten Respekt für die vielen geleisteten Stunden der Freisinger Feuerwehrleute und bedankte sich für die stets gute Zusammenarbeit im Stadtgebiet.

Danner kündigte unter anderem eine landkreisweite Werbekampagne zur Nachwuchsgewinnung unter dem Motto „Deine Heimat, Deine Feuerwehr an“, wenngleich die Personalsorgen in der Stadt Freising nicht ganz so groß sind: erfreulicherweise konnten während der Coronajahre rund 30 neue Dienstleistende gewonnen werden. Ein deutlicher Zuwachs – den Kommandant Sturde vor allem auf eine Willkommenskultur, das vielfältige Angebot und „gelebte Kameradschaft“ zurückführte.