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Herrmann verleiht die Medaille für vorbildliche Zivilcourage
Foto: Matthias Balk
Vergewaltiger aufgehalten, Einbrecher ertappt, Räuber festgehalten, bei Schlägereien eingegriffen - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verleiht 34 mutigen Bürgerinnen und Bürgern die Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit für vorbildliche Zivilcourage
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Landespolizeipräsident Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer haben heute in München im Rahmen einer Feierstunde an 34 Bürgerinnen und Bürger die Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit für vorbildliche Zivilcourage verliehen. "Sie haben durch Ihr mutiges und beherztes Handeln einen wertvollen Beitrag zur Inneren Sicherheit in unserem Land geleistet", lobte Herrmann die Geehrten. "Wir brauchen solche Menschen wie Sie, die Zivilcourage zeigen. Sie alle sind großartige Vorbilder. Darauf können Sie stolz sein!"
In seiner Ansprache erinnerte der Innenminister an Dominik Brunner. Brunner starb nach einem grausamen Angriff, als er am 12. September 2009 Jugendliche vor einem gewalttätigen Übergriff in der S-Bahn beschützen wollte. Um Brunner ein würdevolles Andenken zu bewahren, findet die Verleihung der sogenannten `Courage-Medaille` seither in zeitlicher Nähe zu seinem Todestag statt. Nach Hermanns Worten zeigt das tragische Schicksal, wie schnell mutige Helfer selbst in Gefahr geraten können. "Umso mehr verdient das Engagement unserer Geehrten unseren Dank und Hochachtung", erklärte Herrmann. Klar sei aber auch, dass sich niemand in Lebensgefahr bringen müsse.
Oftmals sei schon sehr geholfen, nicht wegzuschauen und gleich die Polizei zu verständigen. Wertvolle Tipps zum richtigen Verhalten in Gefahrensituationen gibt es laut Herrmann beispielsweise unter www.polizei-beratung.de oder bei allen kriminalpolizeilichen Beratungsstellen der Bayerischen Polizei.
Seit mehr als 25 Jahren verleiht das bayerische Innenministerium die Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit. Unter dem Motto `Courage bringt Sicherheit` werden Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnet, die in besonderer Weise Zivilcourage und Hilfsbereitschaft für Menschen in Not gezeigt haben.
Die heute ausgezeichneten Bürgerinnen und Bürger haben in folgenden Fällen Hilfe geleistet (Auszug):
Frau Susanne Rörentrop und Frau Nina Jacobi, Eching bei Neufahrn: Im Februar 2018 eilten zwei Nachbarinnen einer Frau zu Hilfe, die von einem Mann unter anderem mit einem Gummihammer verletzt wurde.
Ein brutaler Fall aus Eching bei Neufahrn: In den frühen Morgenstunden im Februar 2018 lauerte ein Mann einer Frau in deren Wohnung auf und versuchte sie zu überwältigen, indem er ihr unter anderem mit einem Gummihammer auf den Kopf schlug.
Frau RÖRENTROP und Frau JACOBI, Sie sind die Nachbarinnen der Geschädigten, hörten ihre Schreie und eilten ihr sofort zu Hilfe. Sie konnten den Täter so bedrängen, dass dieser flüchtete. Dabei gelang es Ihnen, ihm die Sturmhaube vom Gesicht zu reißen, was letztlich seine Identifizierung ermöglichte.
Der Täter konnte somit noch am gleichen Tag festgenommen werden und wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
Frau RÖRENTROP und Frau JACOBI, durch Ihr mutiges Eingreifen bewiesen Sie beide ein hohes Maß an Zivilcourage, das nicht alltäglich ist. Respekt!
Herr Georg Leinthaler, Freising: Im Dezember 2018 unterband ein Bürger einen Raubmord und leistete dem schwerletzten Opfer Erste Hilfe.
Am 30. Dezember 2018, gegen 23:00 Uhr, kam es im Bereich eines Schulparkplatzes in Freising zu einem Messerangriff eines 24-Jährigen auf einen 48-Jährigen. Der Täter stach hierbei mehrfach auf sein Opfer ein. Herr LEINTHALER, Sie führten zu diesem Zeitpunkt gerade Ihren Hund aus und bemerkten aufgrund der Dunkelheit lediglich, dass zwei Personen offenbar stritten bzw. hörten dumpfe Schläge. Geistesgegenwärtig riefen Sie zweimal: „Was ist hier los, was machen Sie hier?“ Daraufhin flüchtete der Täter.
Schließlich fanden Sie den Geschädigten blutüberströmt vor und kümmerten sich um diesen, bis die Einsatzkräfte, die zu diesem Zeitpunkt bereits von einem Nachbarn verständigt worden waren, eintrafen. Der Flüchtige konnte wenig später von Polizeibeamten der PI Freising festgenommen werden und wurde in der Zwischenzeit rechtskräftig zu 12 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Herr LEINTHALER, durch Ihre Initiative und das verbale Einwirken ließ der Tatverdächte von seinem Opfer ab. Dadurch haben Sie weitere schwerwiegende Gesundheitsschäden oder gar die Tötung des Opfers verhindert.
Herr Marco Schmidt, Freising: Im April 2019 stelle sich ein Mann einem gewalttätigen S-Bahnfahrgast in den Weg, um die übrigen Fahrgäste zu schützen.
Herr SCHMIDT war im April 2019 kurz vor Mitternacht mit der Münchner S-Bahn unterwegs. In Neufahrn stiegen zwei Personen zu, die das dortige Volksfest besucht hatten. Einer von beiden war stark alkoholisiert und wurde zunehmend aggressiv gegenüber den anderen Fahrgästen. Als sein Begleiter versuchte, dies zu unterbinden, bekam er einen Faustschlag in das Gesicht.
Sie, Herr SCHMIDT, ergriffen dann die Initiative und versuchten beruhigend auf den jungen Mann einzuwirken, um die anderen Fahrgäste zu schützen, leider erfolglos. So kam es in der Folge zu einer Rangelei. Ihnen gelang es, den Randalierer zu Boden zu bringen. Dabei verletzten Sie sich aber im Schulterbereich. Trotzdem konnten Sie den Täter solange fixieren, bis er an der Endhaltestelle Freising von der Polizei in Gewahrsam genommen werden konnte.
Lieber Herr SCHMIDT, Ihre Zivilcourage verdient große Anerkennung!