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Mittelschüler aus Neustift lernen bei Workshops, wie man respektvoll miteinander umgeht
Respektvoll zu sein findet eigentlich jeder wichtig. Aber was heißt das eigentlich für den alltäglichen Umgang miteinander? Was hat der Begriff „Diskriminierung“ damit zu tun? Und wer hat eigentlich mehr Respekt verdient – der Mann von der Müllabfuhr, der alleinerziehende Elternteil mit zwei Kindern oder unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel? Antworten auf diese Fragen fanden die Schülerinnen und Schüler der 5. bis 8. Klassen der Mittelschule Neustift im Rahmen eintägiger Respekt-Workshops
Die Anregung, sich dem Thema „Respekt“ zu widmen, kam aus der Schülerschaft selbst: Die SMV der Mittelschule hatte auf dem Klassensprecherseminar im Dezember 2017 beschlossen, sich der Sache anzunehmen. Damit wird der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, der der Grund- und Mittelschule Neustift im vergangenen Jahr verliehen wurde, weiterhin mit Leben gefüllt und an die zahlreichen bisherigen Aktionen und Veranstaltungen in diesem Rahmen angeknüpft. Zur Umsetzung luden die Jugendsozialarbeiterin der Schule, Viola Hobmaier, sowie der Sozialarbeiter im Praxissemester, Michael Englmann, in Zusammenarbeit mit dem AK Schule ohne Rassismus Referentinnen und Referenten des Pädagogischen Instituts München ein, um gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen den Begriff „Respekt“ genauer zu beleuchten. Ziel war es, für einen respektvollen und diskriminierungsfreien Umgang zu sensibilisieren. Dafür stand jeweils ein ganzer Schultag zur Verfügung, an dem sich die Kinder – unter Berücksichtigung des jeweiligen Alters der Schülerinnen und Schüler – auf kreative Weise mit dem Thema Respekt beschäftigten.
In den 5. Klassen setzte man „Wut“ tänzerisch um und alle Sechstklässler hatten die Gelegenheit, ihr eigenes „Wutmonster“ zu malen. Auch lernten die Kinder die unterschiedliche Wirkung von Du- Botschaften und Ich-Botschaften kennen. Drücke ich meine Unzufriedenheit durch Ich-Botschaften aus, dann kann ich meine Gefühle so äußern, ohne dass sich mein Gegenüber angegriffen fühlt. Du-Botschaften werden hingegen oftmals als persönlicher Angriff wahrgenommen und enden oft im Streit. Damit wurden den Schülern konkrete Methoden vermittelt, die sie im Alltag umsetzen können und die zu einem respektvollen Umgang führen.
Sichtlich Spaß hatten auch die Siebtklässler, die sich unter anderem mit der Frage auseinandersetzten, wer eigentlich Respekt verdient und warum. In Kleingruppen wurden ihnen dazu verschiedene Persönlichkeiten vorgestellt – vom „Müllmann“ über den Rapper Cro bis hin zu Kanzlerin Angela Merkel. Anschließend präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse vor der Klasse. Dabei zeigte sich, dass es durchaus unterschiedliche Meinungen gibt: Sie kamen jedoch einhellig zu dem Ergebnis, dass allen Menschen Respekt gebührt.
Konkret wurde es auch in der 8. Klasse. Diese stellte in der Diskussion fest, dass der angemessene Umgang zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen noch ausbaufähig ist. Statt sich jedoch darüber zu beklagen, wurden die Schülerinnen und Schüler kreativ und kamen auf die Idee, durch gemeinsame Aktivitäten den Zusammenhalt zu stärken. Ein Vorschlag, der auch bei Klassenlehrer Christian Pawlik auf offene Ohren stieß. Vielleicht ist ja in diesem Jahr noch mit der ein oder anderen jahrgangsstufenübergreifenden Wanderung zu rechnen.
Insgesamt waren die Workshops ein voller Erfolg. Es wurde zum einen über theoretische „Basics“ gesprochen. Zum anderen wurden auch konkrete Maßnahmen vermittelt, die zu einem respektvollen Umgang, frei von Diskriminierung jeglicher Art, beitragen. Die Workshops sowie die kreative Art und Weise, mit der die Inhalte erarbeitet wurden, stießen durchwegs auf positive Resonanz. „Ich finde es schön, dass wir die Gelegenheit hatten, über das Thema Respekt zu sprechen.“ „Mir hat es viel Spaß gemacht und ich habe viel gelernt.“ „Der Tag hat mir viel geholfen.“ Das sind nur einige Stimmen aus den Reihen der Schülerschaft, die mit Begeisterung und vollem Elan bei der Sache waren und nun ihre wertvollen Erkenntnisse in den (Schul-)Alltag mitnehmen können.
Durch einen Mitarbeiter eines Verbrauchermarktes konnte eine 42-jährige Freisingerin dabei beobachtet werden, wie sie diverse Lebensmittel in eine mitgebrachte Tüte steckte