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Das Informationsportal für Stadt und Landkreis Freising
Jahresrückblick von Landrat Helmut Petz zum Jahreswechsel 2025/2026
Bild: Archiv - Landratsamt Freising
Liebe Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Freising,
das Jahr 2025 war in der Kreispolitik und im Landratsamt durch einen sorgsamen Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln geprägt. Diese ließen uns aber genügend Spielräume, um auch in diesem Jahr unser Handeln stets am Wohl der Menschen im Landkreis auszurichten. Viele unserer Ziele konnten wir umsetzen oder auf einen guten Weg bringen.
Der Kreishaushalt für das neue Jahr 2026 steht! Bereits in seiner letzten Sitzung vor Weihnachten liegt er dem Kreistag zur Entscheidung vor. Die Kämmerei und die Budgetverantwortlichen des Landratsamts haben den Haushalt gut vorbereitet. Angesichts gestiegener Umlagegrundlagen und einer Sonderzuweisung des Freistaats Bayern zur Entlastung der bayerischen Bezirke ist es uns im Landkreis Freising möglich, die Kreisumlage für das nächste Jahr moderat zu senken und unseren Gemeinden damit etwas mehr Gestaltungsspielraum zurückzugeben.
Eine wahre Herkulesaufgabe ist die Aufarbeitung der seit 2010 fehlenden Jahresabschlüsse – dem Jahr der Umstellung der Kreisfinanzen auf die doppische Buchführung. Nach fünf Jahren harter Arbeit, mit der sämtliche Vermögenswerte des Landkreises rückwirkend auf das Jahr 2010 bewertet und dokumentiert werden müssen, haben wir jetzt ein wichtiges Etappenziel erreicht: Der erste Jahresabschluss samt einer abermals überarbeiteten Eröffnungsbilanz liegt vor. Auf dieser Grundlage werden nun auch die weiteren Jahresabschlüsse erstellt.
Gesundheit ist unser höchstes Gut! Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, den seit Beginn der Wahlperiode eingeschlagenen Erfolgskurs in unserem Klinikum Freising auf dem Weg zu einem modernen und zukunftssicheren Regelversorger für die Menschen in unserem Landkreis fortzusetzen. Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen und der chronischen Unterfinanzierung kommunaler Krankenhäuser ist die Klinikleitung mit Unterstützung der Kreispolitik diesen Weg konsequent weitergegangen. Neben dem Ausbau unserer medizinischen Behandlungsangebote mit Akutgeriatrie und Wirbelsäulen- und Gefäßchirurgie sowie der Etablierung eines OP-Managements ist es uns auch gelungen, vakante Chefarztposten in vielversprechender Weise neu zu besetzen. Einen großen Schritt nach vorn haben wir auch bei der baulichen Erweiterung unseres Klinikums gemacht. Der sog. Bauabschnitt 4, der die neue Zentrale Notaufnahme, die Intensivstation, die Psychosomatik und einen neuen Eingangsbereich mit Cafeteria beherbergen wird, ist mittlerweile in das Jahreskrankenhausbauprogramm des Freistaats Bayern für 2028 aufgenommen worden mit Förderzusagen von ca. 50 Millionen Euro.
Entschlossen stellen wir uns im Landkreis Freising einer der größten Herausforderungen unserer Zeit: Klimaschutz und Energiewende. Das vom Kreistag bereits im Jahr 2007 formulierte Ziel, den Landkreis bis zum Jahr 2035 zu 100 % CO2-neutral mit Erneuerbaren Energien zu versorgen, werden wir – zumindest bei der Stromerzeugung – voraussichtlich schon im Jahr 2026 erreicht haben, auch dank der vielen PV-Anlagen, die unsere Bürgerinnen und Bürger mittlerweile im Eigeninteresse betreiben. Darauf sind wir stolz. Wir müssen dranbleiben, um dieses Niveau vor dem Hintergrund eines zunehmenden Strombedarfs für Wärme und Mobilität halten zu können. Mit unserem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Klimaschutzkonzept haben wir einen Maßnahmenkatalog an der Hand, an dem wir uns orientieren können. 2026 soll auch das Klimaanpassungskonzept fertig sein, das die Grundlage für unseren zukünftigen Umgang mit den regionalen Folgen des Klimawandels bildet und aufzeigen soll, wie wir uns besser vor Hitze, Extremwetterereignissen und Trockenheit schützen können.
Eine Folge des Klimawandels sind die schweren Überschwemmungen an der Glonn im Juni 2024, die eine völlig neue Qualität hatten – unglaublich schnell unglaublich viel Wasser – und den Landkreis Freising massiv getroffen haben. Gemeinsam mit dem Landkreis Dachau, dem Wasserwirtschaftsamt München und dem Bayerischen Umweltministerium arbeiten wir seither zügig an einem wirksamen Konzept für den präventiven Hochwasserschutz im gesamten Einzugsgebiet der Glonn. Ein wichtiger Schritt ist die Erstellung eines landkreisübergreifenden Hochwasser- und Sturzflutkonzepts. Wir müssen uns auf die vielen kleinen Zuflüsse der Glonn konzentrieren – denn hier lassen sich mit verhältnismäßig kleinen, rasch umsetzbaren Maßnahmen bei Starkregen große Wirkungen erzeugen, z.B. durch gezielte Straßendammerhöhungen quer zur Fließrichtung dieser Zuflüsse. Dadurch kann der Wasserabfluss verzögert und die Scheitelwelle des Hochwassers abgeflacht werden. Angedacht sind zudem gezielte Deichöffnungen im Hochwasserfall zur Verminderung des Wasser-drucks und ein digitales Frühwarnsystem („Digitaler Zwilling“). Trotz dieser Vorkehrungen ist der Eigenschutz der Bürgerinnen und Bürger weiterhin wichtig.
Auch das Thema Mobilität spielt bei uns im Landkreis Freising eine zentrale Rolle. Wir setzen auf einen gut ausgebauten und attraktiven öffentlichen Personennahverkehr. Dass innovative Verkehrskonzepte dieses Ziel fördern können, zeigt eindrucksvoll das Erfolgsmodell FLEX Moosburg. Das Angebot wird sehr gut angenommen, sowohl für tägliche Wege als auch für spontane Fahrten. Unser Ziel ist es, mit solchen flexiblen Mobilitätsangeboten die Beförderungswünsche der Bevölkerung möglichst bedarfsgerecht zu erfüllen. Aufgetretene Anlaufschwierigkeiten versuchen wir rasch in den Griff zu bekommen, denn das System ist gut und könnte für den ganzen Landkreis als Vorbild dienen. Deshalb haben wir den MVV beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten, um den FLEX auch im ländlichen Raum als Zubringer anbieten zu können. Darüber hinaus haben wir in diesem Jahr zahlreiche Regionalbuslinien neu ausgeschrieben und optimiert. Mit der Verbundraumerweiterung zum Jahreswechsel können die Freisinger erstmals mit einem Ticket auch in den niederbayerischen Landkreis Landshut fahren.
Nachhaltige und bedarfsgerechte Mobilität denken wir auch in größeren Zusam-menhängen. Der Landkreis Freising engagiert sich seit 2023 als Gesellschafter der Internationalen Bauausstellung „Räume der Mobilität“ der Metropolregion München (IBA-M). Die IBA will in den nächsten zehn Jahren Mobilitätsideen entwickeln, dabei neue Wege wagen und so Antworten auf die Mobilitätsherausforderungen der Zukunft geben. Anfang Dezember wurden beim Tag der IBA die ersten Projektkandidaten aus der Metropolregion vorgestellt, darunter aus dem Landkreis Freising die Projekte „Zukunftsquartier Freising“ am Freisinger Bahnhof und „Lernviertel Freising – Bildung beWEGt“ an der Wippenhauser Straße in Freising.
Einen symbolischen Spatenstich für das neue „Lernviertel“ an der Wippenhauser Straße in Freising gab es Ende November. Das war der Startschuss für den Neubau des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Freising, das derzeit größte Bauprojekt des Landkreises Freising – und ein architektonischer Leckerbissen. Ein herzliches Dankeschön an die Planer und das Team unseres landkreiseigenen Hochbaus. Das neue Berufsschulgebäude, eine Dreifachturnhalle, Außenanlagen und in einem zweiten Schritt Erweiterungsbauten für die benachbarte Wirtschaftsschule und die FOS/BOS werden dort gemeinsam mit dem Camerloher Gymnasium künftig enger zu einem Lernviertel zusammenwachsen – und einen wichtigen Stadtbaustein am nordwestlichen Ortseingang von Freising bilden. Eine Investition in die Bildung im Landkreis ist auch die Sanierung der Karl-Meichelbeck-Realschule Freising, die praktisch abgeschlossen ist. Die Brandschutz- und Generalsanierung der Staatlichen Wirtschaftsschule nähert sich ebenfalls dem Ende. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Schulfamilien, die die Bauphasen mit so viel Geduld, Verständnis und Zusammenhalt mitgetragen haben. Am Josef-Hofmiller-Gymnasium soll nach dem Willen des Kreistags mittelfristig ein kompakter Erweiterungsbau samt integrierter Turnhalle entstehen. Dringend benötigte Erweiterungen des Oskar Maria-Graf-Gymnasiums Neufahrn und des Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasiums Moosburg sind die nächsten großen Planungsaufgaben des Landkreises.
Zu Beginn des laufenden Schuljahres ist die neue Mitfahr-App RideBee offiziell gestartet. Die App versteht sich als sinnvolle Ergänzung zu Bus und Fahrrad und soll Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen in Freising sowie Lehrkräften helfen, Fahrgemeinschaften zu bilden. Weniger Autos heißt weniger Abgase, weniger Parkchaos zu Stoßzeiten vor den Schulen und weniger Belastung für die ohnehin angespannte Verkehrssituation rund um Freising. Auf der Grundlage eines aktualisierten Verkehrsgutachtens zugestimmt hat der Kreistag den Planungen zum Ausbau des Knotenpunkts FS44 / Ismaninger Straße, mit dem die bestehenden Verkehrsprobleme – selbstverständlich unter Minimierung der Eingriffe in Natur und Landschaft – behoben werden sollen. Beschlossen hat der Kreistag auch den Neubau der Isarbrücke bei Oberhummel sowie die Sanierung der Amperbrücke bei Kranzberg.
In einem ehemaligen Bürogebäude in Neufahrn hat das Landratsamt vor Kurzem eine weitere große Unterkunft für Geflüchtete eröffnet, in der bis zu 275 Personen untergebracht werden können. Wegen rückläufiger Ankunftszahlen haben wir inzwischen begonnen, kleinere Unterkünfte zu kündigen. Ein uns angebotenes Objekt in der Gemeinde Eching, die ihr Soll mehr als erfüllt hat, werden wir definitiv nicht für eine weitere große Unterkunft nutzen. Mein großer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamts für ihr hervorragendes Flüchtlingsmanagement, aber auch den solidarisch mitwirkenden Landkreisgemeinden und den vielen Ehrenamtlichen, die sich in Helferkreisen für Integration und Flüchtlingsarbeit engagieren.
Angesichts einer alternden Bevölkerung rückt der Pflegebedarf immer stärker in den gesellschaftlichen Fokus. Mit dem neuen Seniorenpolitischen Gesamtkonzept hat der Landkreis Freising eine Strategieplanung für die kommenden Jahre vorgelegt, die die Lebensqualität älterer Menschen verbessern und Handlungsfelder der Seniorenarbeit strukturieren soll. Ein zentrales Element ist der kontinuierliche Ausbau unserer Beratungs- und Unterstützungsangebote – für pflegende Angehörige, Pflegekräfte und Pflegeeinrichtungen sowie unsere Seniorinnen und Senioren. Eine soeben in den Kreisgremien beschlossene Notfall- und Übergangspflege soll in akuten Krisensituationen einen reibungslosen Übergang zwischen Krankenhaus, Pflegeeinrichtung und häuslicher Versorgung gewährleisten. Hilfreich ist auch die neu gestaltete Notfallmappe, die älteren Menschen und ihren Angehörigen eine einfache Möglichkeit bietet, persönliche und medizinische Informationen übersichtlich zu dokumentieren.
Lange hingearbeitet haben wir auf die Fortführung und Neustrukturierung der Wohnungsbau GmbH des Landkreises Freising (WLF) als reine Landkreisgesellschaft, die in erster Linie den Beschäftigten des Landratsamts und des Klinikums bezahlbaren Wohnraum zu Gute kommen soll. Die neu strukturierte WLF ist mittlerweile in das Handelsregister eingetragen und hat Fahrt aufgenommen. Zum 1. Oktober hat die WLF die Verwaltung des Schwesternwohnheims des Klinikums Freising übernommen. Insgesamt umfasst die Wohnanlage 172 Wohneinheiten, die Pflegekräften, Auszubildenden und weiteren Mitarbeitenden des Klinikums zur Verfügung stehen. Damit leistet die WLF einen zentralen Beitrag zur Fachkräftesicherung und zur kommuna-len Daseinsvorsorge.
Im Interesse der Bürgerinnen und Bürger optimiert und vereinfacht haben wir das Abfallwirtschaftssystem. Zu Beginn des Jahres 2026 wird der Landkreis die Bewirtschaftung der Restmüll- und Biotonnen kostensparend in die eigene Verwaltung zurückholen. An- und Abmeldung der Tonnen erfolgen dann ausschließlich über das Landratsamt, auch die Abfallgebührenbescheide erlässt die Kreisbehörde. Anson-ten bleibt alles beim Alten. Für das Stadtgebiet Freising trat die Änderung bereits zum 1. Januar 2025 in Kraft.
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat unsere Klage gegen die von der Flughafen München GmbH (FMG) beantragte Feststellung des Luftamts Südbayern, dass mit der Durchführung des Planfeststellungsbeschlusses zum Bau der 3. Start- und Landebahn am Münchner Flughafen bereits begonnen worden sei, abgewiesen. Darauf-hin haben wir – der Landkreis Freising, die Stadt Freising, die Gemeinde Berglern, der Bund Naturschutz sowie fünf Privatkläger – Nichtzulassungsbeschwerde zum Bundesverwaltungsgericht erhoben. Bis Mitte Januar 2026 hat die FMG Zeit, darauf zu reagieren. In jedem Fall werden wir den politischen Abwehrkampf gegen die 3. Start- und Landebahn im Interesse der Menschen in unserem Landkreis weiterführen.
All das haben wir in der Kreispolitik im Zusammenwirken mit den Landkreiskommunen gemeinsam auf den Weg gebracht. Im Namen des Kreistags des Landkreises Freising und der gesamten Belegschaft des Landratsamts Freising sowie unserer kreiseigenen Unternehmen Klinikum Freising GmbH und WLF wünsche ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest sowie Gesundheit, Glück und Zufriedenheit im neuen Jahr 2026.
Das Jahr 2025 war in der Kreispolitik und im Landratsamt durch einen sorgsamen Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln geprägt.