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Eine „Legende“ geht in den Ruhestand: Hebamme Beate Hänsel-Giesing (Mitte) mit Klinikums-Geschäftsführerin Maren Kreuzer (links) und Doreen Schubert, Leitung Personal & Organisation (rechts). (Foto: Klinikum Freising)
Fast fünfzig Jahre war sie Hebamme, davon 16 Jahre als leitende Hebamme im Klinikum Freising.
Mit Beate Hänsel-Giesing geht eine erfahrene Geburtshelferin in den Ruhestand, die ihre Arbeit stets geliebt hat, sich heute aber um die Zukunft dieses Berufs auch Sorgen macht.
Ursprünglich wollte sie nicht aus München fort. Doch nachdem beide Kliniken, in denen sie gearbeitet hatte, ihre Geburtshilfe schlossen, ging sie auf die Einladung von Kolleginnen ein, als Leitung nach Freising zu kommen. Das war 2009. Heute umfasst ihr Team zehn, fest angestellte Hebammen im Klinikum Freising und sie hat sich immer wohlgefühlt in diesem „ruhigen und intimen Rahmen“ der Geburtshilfe, der so viel angenehmer sei als der Betrieb in einem großen Klinikum. „Meine vier Enkelkinder sind hier geboren“.
Nach fast 50 Jahren als Hebamme ist nun der Moment gekommen, mit der Rente mehr Ruhe und Zeit für Privates zu finden - und vielleicht später noch einmal stundenweise ihrem geliebten Beruf nachzugehen. Dieser hat sich indes über die Zeit verändert, sodass sie sich manchmal Sorgen macht: „Die Gesellschaft und der Umgang mit Natürlichkeit sind heute anders, ebenso der Umgang mit Schmerz“, weiß Frau Hänsel-Giesing. So nehme beispielsweise der Wunsch nach einem Kaiserschnitt zu: „Sagt man einer Frau vor der ersten Geburt, dass sie sich dafür einen Tag Zeit nehmen müsse, aber ein Kaiserschnitt innerhalb von 45 Minuten geschafft ist, wählen immer mehr Letzteren. Auch seien vielen Frauen nicht mehr bereit, den Geburtsschmerz auf sich zu nehmen. Dass man sich mit dem Kaiserschnitt einer großen Bauchoperation unterzieht, wird dabei weniger thematisiert und verharmlost“.
Und noch andere „Trends“ sorgen bei ihr für Kopfschütteln: Handys im Kreissaal, die eigentlich verboten sind, Scharlatane, die sich über Social Media als Geburtsvorbereiter vermarkten, oder „Aufpasser-Männer im Kreißsaal, die vieles dokumentieren und hinterfragen“. Auch bedauere sie die „Vollkasko-Denke“ mancher Eltern, die ihr Kind nur in einem Klinikum mit Kinderintensivabteilung zur Welt bringen möchten. Dabei seien sie im Klinikum Freising in guten Händen, denn sollten sich tatsächlich im Vorfeld Probleme abzeichnen oder eine Geburt vor der 37.SSW abzeichnen, wäre immer noch Zeit, um woanders zu entbinden. „Tatsächlich geschieht dies nur selten im Jahr“.
Nachfolgerin von Frau Hänsel-Giesing ist Frau Paula Lohrenz, die zum 1.Dezember 2025 die Hebammenleitung im Klinikum Freising übernommen hat. Frau Lohrenz war Beleghebamme in Hamburg, Augsburg und zuletzt in Rosenheim und freue sich, dass es im Klinikum Freising dank der Festanstellung für sie eine sichere berufliche Zukunft gebe. Zudem danke sie Ihrer Vorgängerin herzlich für die geleistete Arbeit: „Es ist sehr gemütlich in Freising, alle sind sehr nett und offen und es gibt ein gut funktionierendes Team dank Frau Hänsel-Giesing!“
Am gestrigen Mittwoch gelang es der Polizei in Freising einen Geldabholer festzunehmen und das Betrugsopfer vor weiterem finanziellem Schaden zu bewahren.