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Interkulturelle „Walk & Talk“: Neue Sichtweisen, gute Gespräche
Quelle: Stadt Freising / Interkultureller Walk Großer Sitzungssaal
Die Stadt von einer ganz neuen Seite zu erleben, das war das Ziel beim interkulturellen „Walk & Talk“ durch Freising. Bevor der Spaziergang durch Freising beginnen konnte, sollten sich die Teilnehmenden zunächst an einem kleinen Buffet etwas stärken. Treffpunkt war der Große Sitzungssaal im Rathaus, wo Claudia Marchi von der Musikschule Freising die Gäste mit ihrer indischen Flöte musikalisch auf den Walk einstimmte. Meral Meindl, die als interkulturelle Trainerin bereits lange im Freisinger Stadtleben aktiv ist, gab zunächst einen Einblick, wie sich das interkulturelle Leben in der Stadt über die Jahre hinweg entwickelt hat.
Besonders hervorgehoben wurde die Arbeit der Projektgruppe „Migration & Teilhabe“ des Agenda21- und Sozialbeirats: Die ehrenamtlich tätigen Mitglieder mitten aus der Freisinger Bevölkerung fungieren als Ratgeber der Stadtverwaltung und sensibilisieren laufend mit Aktionen in der Stadt auf die Thematik.
Nach dieser 30-minütigen Einführung wanderten die Teilnehmenden los in Richtung Lerchenfeld. Dieser Freisinger Stadtteil zeichnet sich durch seine Vielfalt ganz besonders aus. Den ersten Halt machte der „Walk & Talk“ an der Korbiniansbrücke, die Lerchenfeld mit der Innenstadt verbindet. Nach jeder Station bekamen die Teilnehmenden kleine Kärtchen mit Fragen, die sie auf dem Weg miteinander diskutieren konnten. Der nächste Stopp wurde am Freisinger Bahnhof eingelegt, ein Ort des Wegfahrens, aber auch des Ankommens. Hier wurde besonders die Zeit des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei besprochen, als viele Menschen aus der Türkei nach ihrer Ankunft am Gleis 11 in München ihre Reise nach Freising fortsetzten.
Die Integrationsbeauftragte der Stadt, Sina Hörl, verwies hierbei auf die Freisinger Ausstellung „Erinnerungen – Hatiralar“, die während der Interkulturellen Woche im Verwaltungsgebäude in der Amtsgerichtsgasse 6 zu sehen war und ganz besondere Einblicke offenlegte: In dieser Ausstellung schildern Freisingerinnen und Freisinger, die als sogenannte „Gastarbeiter/-innen“ nach Deutschland gekommen waren, in Interviews ihre persönlichen Erlebnisse, ergänzt mit Fotografien und Dokumenten aus jener Zeit.
Anschließend öffnete die Caritas Freising ihre Türen und stellte das Projekt der Kulturdolmetscher/-innen vor.
Zunächst informierte Magdalena Falkenhahn, Referentin für Kulturelle Bildung bei der Stiftung Bildungszentrum, über das Projekt an sich. Ein junger Mann, der das Programm selbst durchlaufen hat, erklärte den Interessierten die wichtigsten Bestandteile der Ausbildung und zeigte die Unterschiede des Kulturdolmetschens im Vergleich zu einer herkömmlichen Dolmetschertätigkeit auf.
Schließlich erreichte die „Walk & Talk“-Gruppe das Teppichfachgeschäft Kavousi in der Innenstadt Freisings. Hier konnten neben wunderschönen Perserteppichen auch Kunstwerke des lokalen Künstlers Pepito Anumu bewundert werden. Geschäftsführerin Danya Kavousi erzählte die Geschichte hinter ihrem Geschäft und gab persönliche Einblicke in ihre Erlebnisse als Frau mit persischem Hintergrund.
Die letzte Station des Abends war das „Elternhaus“ an der Kammergasse, welches Teil des Bundesmodellprogramms „Starke Netzwerke Elternbegleitung für geflüchtete Familien" ist und durch das Bundesfamilienministerium gefördert wird. Hier hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, den Abend gemeinsam Revue passieren zu lassen und konnten sich in gemütlicher Atmosphäre über die vielen Eindrücke austauschen.