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FDP Stammtisch zum Thema Soziale Verantwortung in Stadt und Landkreis
4. Von links Thomas Filser; 10. Von links Dr. Jens Barschdorf; 11. Von links Jens Bergmann; ganz rechts Dr. Martin Alberti
Beim letzten Stammtisch des FDP Ortsverbands Freising im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Stadt und Landkreis im Fokus“ waren zwei Experten der sozialen Aufgaben vor Ort anwesend.
Thomas Filser bot als Geschäftsführer der Glockenbachwerkstadt München e.V. und Verantwortlicher für 15 Kindertagesstätten in München, in denen über 1000 Kinder betreut werden, einen Einblick in den Alltag von Kindertagesstätten.
Er schilderte, dass eines der größten Probleme die Suche nach Personal sei. „Es gibt zwar Möglichkeiten für Quereinsteiger, aber insgesamt ist der Arbeitsmarkt sehr leer, auch weil in den letzten Jahren die Anzahl der Betreuungsplätze stark gestiegen ist. Dafür gibt es in München eine Arbeitsmarktzulage, die jetzt weiter erhöht wird.“
Auch der Ortsvorsitzende und designierte Oberbürgermeisterkandidat für Freising, Jens Barschdorf, sieht dies kritisch: „Es ist äußerst bedauerlich, dass München hier einen Überbietungswettkampf zur Gewinnung von Personal startet.
Die Stadt sollte sich zusammen mit den übrigen Gemeinden im Landkreis überlegen, ob auch hier eine Zulage gezahlt werden kann. In jedem Fall aber sollte sich die Stadt überlegen, die Kosten der Kinderbetreuung für die Eltern, wie in München, zu reduzieren.“
Thomas Filser fuhr fort, dass die Belastung und der bürokratische Aufwand immer mehr wächst: „Teilweise haben wir für geringe Fördersummen höheren bürokratischen Aufwand, als für unsere Grundfinanzierung. Zudem haben wir kaum Flexibilität, welche Gruppen (Krippe/KiTa) wir wo betreiben können, so dass es zum Teil im selben Gebiet Über- und Unterangebote gibt.“
Im zweiten Teil der Veranstaltung stellte dann Jens Bergmann, der Leiter einer Pflegeeinrichtung in Zolling mit 72 Plätzen, die Aufgaben und Herausforderungen in der Altenpflege vor:
„Oftmals ist es in der Pflege vor allem eine Verwaltung der Unzufriedenheit. Unsere Pflegerinnen und Pfleger haben einen sehr schweren Job, der oft auch nicht ausreichend gewürdigt wird. Die zu pflegenden Menschen wollen ihr vertrautes Umfeld ungern verlassen und ihre Angehörigen müssen hohe Zuzahlungen leisten. Dazu kommt, dass wir umfangreiche Dokumentationspflichten haben, die für die Pflegenden zwar lästig, aber für den Nachweis einer optimalen Pflegequalität leider unerlässlich sind. Deshalb bin ich auch froh, dass alle Betreuungseinrichtungen wenigstens einmal im Jahr durch die Heimaufsicht im Landratsamt geprüft werden. Gleichzeitig wäre es für uns aber eine Erleichterung, öfter persönlich geprüft zu werden, wenn dafür die bürokratischen Dokumentationsanforderung gesenkt würden.“
Der Kreisvorsitzende der FDP Dr. Martin Alberti betonte die wesentliche Aufgabe, die in der Altenpflege unternommen wird: „Wir sind sehr dankbar über für den Einsatz, der im Pflegebereich geleistet wird. Da es gerade durch den Wohnraummangel problematisch ist, Mitarbeiter zu gewinnen, werden wir die Pflegedienstleister dabei unterstützen, dass gemeindeübergreifend Betriebswohnungen für die Mitarbeiter entstehen.
Da es zudem nach wie vor extrem schwierig ist, Arbeitsgenehmigungen für Flüchtlinge zu erhalten, fordern wir auch das Landratsamt auf, gerade in diesen Bereichen einfacher Arbeitsgenehmigungen zu erteilen.“