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Keine „kompostierbaren“ Kunststofftüten: Papiertüte ist die weitaus bessere Alternative
Bild: Archiv - Landratsamt Freising
Von diversen Firmen werden „kompostierbare“ Kunststofftüten zum Verkauf angeboten. Die Tüten sind mit Aufschriften wie „kompostierbar“, „biologisch abbaubar“ etc. versehen.
Das Amt für Umweltschutz und Abfall am Landratsamt Freising weist jedoch darauf hin, dass für den Biomüll nur die vom Landkreis ausgegebenen Papiertüten verwendet werden sollten, die an den Wertstoffhöfen kostenlos verteilt werden.
Kompostierbare Biobeutel aus biologisch abbaubaren Werkstoffen werden unter anderem auf Basis von Stärke (Mais- oder Kartoffelstärke) hergestellt. Das bedeutet, dass sie zu ca. 50 Prozent aus Stärke, aber auch zu 50 Prozent aus Erdöl bestehen. Sie enthalten beispielsweise Kunststoffkügelchen, die in ein Maisstärkegerüst eingebunden sind. Bei der Kompostierung zerfällt das Gerüst, die kleinen Kunststoffteilchen jedoch bleiben im Kompost erhalten und verunreinigen ihn.
„Kompostierbare“ Kunststofftüten bieten bei der Sammlung von Biomüll gegenüber der üblicherweise verwendeten Papiertüte einige Vorteile. Sie sind z.B. flüssigkeits- und geruchsdicht. Jedoch ergeben sich im praktischen Betrieb einige Schwierigkeiten:
• Sie verleiten Dritte dazu, normale Kunststofftüten zum Sammeln von Biomüll zu nutzen.
• Die Tüten verschmutzen beim Transport und sind von normalen Plastiktüten nicht mehr unterscheidbar. Sie müssen deshalb genauso wie ordinäre Plastiktüten vor der Verwertung aussortiert werden.
• Sie durchlaufen, sofern sie nicht aussortiert werden, die Verwertungsanlage nahezu unbeschadet und müssen spätestens vor der Verwertung des Kompostes entfernt werden. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass die Verwertung des Biomülls aus dem Landkreis Freising nicht in einer Kompostieranlage erfolgt, sondern in einer Vergärungsanlage.
Deshalb können sogenannte kompostierbare Kunststofftüten bei der Erfassung von Biomüll nicht verwendet werden. Unter dem Strich ist die Papiertüte die weitaus bessere Alternative.
Deshalb appelliert der Abfallberater des Landratsamts an Die Bürgerinnen und Bürger darauf zu achten, dass nur kompostierbarer Biomüll in die Biotonne gegeben wird und nur die vom Landkreis ausgegebenen Papiertüten verwendet werden.
Diese sind kostenlos am Wertstoffhof erhältlich. Demgegenüber kostet die Verwendung von „kompostierbaren“ Kunststofftüten gleich zweimal Geld: Erstens müssen sie gekauft, zweitens aussortiert werden und die Kosten für das Aussortieren werden über die Biotonnengebühren abgerechnet. Hinzu kommt das Risiko, dass evtl. die Biotonne aufgrund der Verwendung kompostierbarer Kunststoffbeutel nicht geleert wird.